In Stadtgebiet und mehreren Stadteilen kam es am Montag (3. September) zwischen 10 und 12 Uhr zu bislang zehn Anrufen. Älteren Menschen – darunter etliche mit Vornamen Ursula und Ingrid – wurde vorgespielt, es sei ein Polizeibeamter am Telefon.
Während des Telefonats wurden Fragen zu privaten und finanziellen Umständen gestellt. Zu einem Schaden kam es bislang nicht.
Betroffene werden gebeten, nicht auf die Fragen einzugehen und sofort die Polizei unter der Telefonnummer 06421/406-0 zu informieren. Sollte im Display eine Telefonnummer angezeig werden, die angeblich auf die Polizei hinweist, sollte man Nicht die Wahlwiederholung drücken. Die Täter agieren in der Regel mit dem sogenannten „Call ID Spoofing“.
Dabei wird im Display des Angerufenen eine Nummer angezeigt, die vortäuscht, die Polizei habe angerufen. Dadurch wollen die mutmaßlichen Täter ihre wahre Identität verschleiern. In solchen Fällen rät die Polizei: „Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder über das Internet ermitteln können!“
Von solchen Betrügern werden meist ältere Menschen angerufen. Sie täuschen durch geschickte Gesprächsführung vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamtes seien und dass sich die Opfer in einer Gefährdungslage befänden. Wahrheitswidrig wird den Opfern meist vorgespielt, dass man gegen eine Tätergruppe ermittele.
Im Rahmen dieser Ermittlungen sei bekannt geworden, dass die Angerufenen ebenfalls Opfer eines Einbruchs werden sollen. Bei bereits erfolgten Festnahmen seien Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden. Unter dem Eindruck dieser konkreten Gefährdung erlangen die Täter umfangreiche Informationen über Bargeldbestände sowie die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken.
Die ersten Gespräche mit den Opfern dauern oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet insbesondere gegenüber der örtlichen Polizei, den Bankmitarbeitern sowie Familienangehörigen.
Den Anrufern gelingt es nicht selten, ihre Opfer dahingehend zu manipulieren, dass sie ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben oder an Personen im Ausland überweisen. Bei den von Täterseite verwendeten Telefonnummern handelt es sich oft um die echten Nummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen. Jedoch werden auch Notfallnummern generiert, die es so nicht gibt.
* pm: Polizei Marburg
Pingback: Arglistige Anrufer: Kripo warnt vor falschen Polizisten und Bankangestellten – marburg.news