Die Tausenfüßler-Schule bekommt am Standort Bauerbach einen Anbau. Dafür investiert die Stadt rund eine halbe Million Euro.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadträtin Kirsten Dinnebier stellten das Projekt im Rahmen des Bildungsbauprogramms (BiBaP) nun bei einem Ortstermin vor. Damit möchte die Universitätsstadt Marburg die Schule besser für die Nachmittagsbetreuung ausstatten.
„Schule muss ein Ort sein, an dem Kinder sich wohlfühlen und immer wieder gerne hingehen“, betonte Spies. Das sei natürlich in erster Linie Aufgabe der Lehrenden; „aber wir als Stadt müssen die Räume schaffen.“
Die Grundschule in Bauerbach brauche dringend mehr Platz. Die Kinder, die in der Nachmittagsbetreuung ein warmes Mittagessen bekommen, mussten bisher im benachbarten Kindergarten essen. Das ist aus pädagogischen wie räumlichen Gründen aber nun nicht mehr möglich.
Der benötigte Anbau sei damit nun noch dringender geworden, um die Nachmittagsbetreuung nicht nur sicherstellen, sondern auch ausbauen zu können. „Deshalb investieren wir an diesem Standort nun auch knapp eine halbe Million Euro“, sagte der Kämmerer.
Derzeit besuchen 25 bis 30 Kinder die Nachmittagsbetreuung der Grundschule in Bauerbach. „Durch den Anbau wird ein Essens- und Betreuungsraum entstehen, in dem perspektivisch alle Schülerinnen und Schüler mit einem Mittagessen versorgt werden können“, erläuterte Bildungsdezernentin Dinnebier.
Mit dem Anbau in Massivbauweise an der Eingangsseite der Schule schafft die Stadt weitere 85 Quadratmeter. Neben dem Essens- und Aufenthaltsraum im Erdgeschoss entsteht im Obergeschoss des neuen Anbaus ein Verwaltungs-, Aufenthalts- und Arbeitsbereich für die Lehrkräfte.
Eine sogenannte „Regenerationsküche“, in der angeliefertes Essen aufbereitet und erwärmt werden kann, wird nach Fertigstellung im alten Lehrerzimmer eingerichtet. Der bisherige Lehrerstützpunkt wird zudem umgenutzt, um insgesamt mehr Platz für das umfangreiche Betreuungsangebot an der Tausendfüßler-Schule zu schaffen. „Die Schule ist dann im Hinblick auf die Entwicklung des Betreuungsangebotes und einer möglichen Ganztagsschulentwicklung zukunftsfähig aufgestellt“, erklärte Dinnebier.
Die kommissarische Schulleiterin Sandra Muth hob hervor, dass heute die Schule für Kinder immer mehr zum Lebensraum werde. Doppelnutzung von Räumen könne negativen Stress bedeuten. Aber nach Fertigstellung hätten die Schülerinnen und Schüler Ruheinseln und Rückzugsmöglichkeiten.
Die Tausendfüßler-Schule ist die Grundschule für die Außenstadtteile Schröck, Bauerbach und Ginseldorf. Sie verfügt über zwei Standorte in Schröck und in Bauerbach.
Das zweigeschossige Gebäude der Grundschule in Bauerbach wurde im Jahr 1996 errichtet. Die Baukosten für den Anbau belaufen sich auf insgesamt etwa 480.000 Euro.
Die Arbeiten haben im zweiten Quartal 2018 begonnen und sollen im Jahr 2019 abgeschlossen werden. In den Sommerferien 2019 soll dann im alten Lehrerzimmer die neue Küche umgesetzt werden.
Spies erinnerte daran, dass die Stadt mit dem Programm BiBaP über einen Zeitraum von fünf Jahren 30 Millionen Euro in die Bildung investiert. Praktisch alle Schulgemeinden hätten nach Prioritäten viele ihrer geäußerten Wünsche erfüllt bekommen. Die hohe Transparenz und Verlässlichkeit führe zu hoher Zufriedenheit.
„BiBaP erfährt eine unglaublich hohe Akzeptanz“, berichtete Dinnebier. So habe sich etwa auch der Stadtelternbeirat sehr positiv geäußert. Nach Auslaufen des Programms werde es bestimmt wegen des Erfolgs eine zweite Auflage von BiBaP geben.
* pm: Stadt Marburg