Nicht gesund gefahren: 3.000 Schritte in den Gesundheitsgarten

Der Gesundheitsgarten im Park der Vitos-Klinik stand im Mittelpunkt der jüngsten Aktion „3.000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“. Sie lockte am Montag (13. August) mehr als 50 Menschen an.
Eingeladen hatte das Team der GartenWerkStadt.
„Man glaubt gar nicht, wie viel besser man sich nur mit ein bisschen Bewegung fühlt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zum Start des Spaziergangs, der über das Gelände der Vitos-Klinik in Cappel führte. Verführung zu gesundem Leben ist auch das Thema der GartenWerkStadt. Sie nutzte den Termin, um den Gesundheitsgarten vorzustellen, der 2012 mit Unterstützung der Stadt eingerichtet wurde.
„Es ist ein besonderes Geschenk, dass wir hier im Vitos-Garten eine Fläche bewirtschaften können“, sagte Initiatorin Jutta Greb. In den vergangenen Jahren sei der – sich ständig vergrößernde – Garten zu einer begehrten „Oase“ gewachsen.
Das Ziel ist, Räume für eine Auseinandersetzung mit landwirtschaftlichen Themen und gesunder Ernährung zu schaffen und dabei ganz praktisch die Grundlagen des ökologischen Anbaus zu vermitteln. Getragen wird das Projekt durch verschiedene Initiativen zusammen mit dem städtischen Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz.
Inzwischen kommen jede Woche mehr als 80 Menschen in den nordöstlichen Bereich des Parkgeländes, um zu gärtnern, zu ernten und die Abendsonne zu genießen. In mehreren Gruppen bewirtschaften sie ökologische Gemeinschaftsgärten.
Darunter sind zahlreiche Kinder und Jugendliche, für die der Garten als „grüner Lernort“ beim Graben, Pflanzen und Ernten dient. In vielen Facetten widmet sich das Projekt den Themen Gesundheit, Ernährung, Erholung und Gemeinschaft.
Frisch geerntet hatte das Team von Helga Pukall, das Knoblauch aus dem Kräuter- und Apothekergarten gezogen hatte. In den nach Lavendel duftenden Beeten werden Salbei und Minze – häufig gebrauchte Kräuter für Grüne Soßen –
wie auch seltener verwendete Arten wie Alant, Rainfarn, Beinwell, Wermuth und Lungenkraut angebaut. In der Mitte zwischen den von Sandsteinmäuerchen umfassten Beeten sprudelt ein solarbetriebener Brunnen.
Eine hervorragende Ernte erwarten die Hobbygärtner in diesem Jahr von den Apfelbäumen auf der angrenzenden Streuobstwiese. Gemüse von Kartoffeln über Lauch und Bohnen bis zu Mangold und Zuccini wächst auf den Gruppenbeeten.
Ein kleines Tomatenhaus schützt die roten Früchte vor Braunfäule. Eigene Areale haben die Kindergartenkinder sowie die Mädchen und Jungen aus der Astrid-Lindgren-Schule.
Dazu bietet die GartenWerkStadt ein Backhaus, in dem regelmäßig Brot, Pizza und Flammkuchen gebacken wird, sowie ein umfangreiches Programm mit Workshops, Festen, Gartenkino, Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen. Mit dem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt „haltBar“ werden die Mitmachangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgebaut und nachhaltige Ernährung schmackhaft gemacht.
Inzwischen gibt es auch eine mobile Küche, in der die Ernte zu leckeren Gerichten wird. Damit zeigen die Gärtnerinnen und Gärtner, wie verlockend gesunde und klimagerechte Ernährung sein kann. So beeindrucken sie Kinder und Jugendliche mit den „unglaublichen Geschmackserlebnissen“, die etwa Tomaten aus der eigenen Ernte im Vergleich zu Tomaten aus dem Supermarkt bieten.
Wie gut das schmeckt, zeigte das Team zum Abschluss der 3.000-Schritte-Aktion mit Gurken- und Karottensticks, gehaltvollen Salaten, Antipasti aus dem Garten und eingelegten Zucchini. „Verführung zu gesundem Essen“, nannte Spies dieses Menü.

* pm: Stadt Marburg

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