Auf Erfahrungskurs: 41 Studierende aus 12 Ländern bei Internationaler Sommeruniversität

Die 20. Hessische Internationale Sommeruniversität (ISU) findet von Samstag (14. Juli) bis Freitag (10. August) an der Philipps-Universität statt. 41 Studierende aus zwölf Ländern nehmen daran teil.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Thorsten Bonacker und Prof. Dr. Eckard Conze wird die Sommeruniversität zum Thema „Germany and Europe in a Turbulent World – History, Politics, Society, and Culture“ ausgerichtet. Neben den angebotenen Deutschkursen werden sich die Studierenden in acht Seminaren und zwei Zusatzkursen mit Entwicklungen, Konflikten und Herausforderungen in Deutschland und Europa aus aktueller und historischer Perspektive beschäftigen. Im Rahmen der angebotenen Exkursionen nach Frankfurt, Straßburg und Weimar werden diese Themen unter anderem beim Besuch des Europaparlaments und der Gedenkstätte Buchenwald vertieft.
„In den Mittelpunkt der diesjährigen ISU haben wir ganz bewusst gegenwärtige gesellschaftliche und politische Herausforderungen Europas, aber auch europäische Ansätze der Krisen- und Konfliktbearbeitung gestellt“, erklärte Bonacker. „Zugleich ist es uns wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Einblick in die deutsche Geschichte und nicht zuletzt auch in die Aufarbeitung des Nationalsozialismus erhalten, ohne die sich auch jüngere politische Debatten in Deutschland und Europa nicht angemessen verstehen lassen.“
Für Bonacker bieten Programme wie die Sommeruniversität eine sehr gute Möglichkeit, diese Themen aus internationaler und interdisziplinärer Perspektive zu diskutieren: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, so viele Studierende aus verschiedenen Weltregionen für unser Programm zu begeistern. Sommerschulen bieten meiner langjährigen Erfahrung nach eine wunderbare Möglichkeit, Brücken zu bauen – zwischen jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft, zwischen Disziplinen und zwischen Weltanschauungen.“
Samira aus dem Iran hat Marburg gewählt, da sie schon immer eine Möglichkeit gesucht hat, neue Themen gemeinsam mit Studierenden aus aller Welt zu lernen. „Für mich ist es genau dieser Kontakt von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die gemeinsam lernen und diskutieren, was die Welt in diesen Tagen benötigt“, erklärte sie. Gerade die Mischung aus Seminaren und Deutschkursen ist dabei für viele Teilnehmende ein Anreiz, nach Marburg zu kommen.
Das gilt auch für Jasmine aus Ghana, die in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) studiert. „Die ISU bietet die Chance, Deutsch zu lernen und Kurse für meinen Studiengang in Political Science und Human Rights zu belegen.“
Auch Marburg ist für viele Studierende ein wichtiger Grund, teilzunehmen. Für McKenna, die im Rahmen des Hessen-Wisconsin-Programms an der ISU teilnimmt, und Amy aus Australien bietet Marburg als historische und gleichzeitig junge sowie weltoffene Stadt den perfekten Ort für das Programm.
Dass die ISU auch für die Lehrenden etwas Besonderes bietet, betonte Prof. Dr. Jonas Bunte von der University of Texas at Dallas, der ein Seminar zu Formen des Kapitalismus unterrichtet: „Wo sonst kommen Studenten aus Dubai, den USA und Ägypten zusammen und haben die Möglichkeit, den in ihrem Heimatland existierenden Sozialstaat mit dem in Deutschland zu vergleichen? Wo sonst können angehende Tierpfleger mit Computerprogrammierern über die Vor- und Nachteile von verschiedenen Bildungssystemen diskutieren?“
Im Rahmen der Internationalen Sommeruniversität wird es am Mittwoch (1. August) um 16.30 Uhr im Hörsaal des Centrums für Nah- und Mitteloststudien (CNMS) einen öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Christoph Kampmann zum Thema „Lessons for the present? – Conflict escalation and the search for peace in the Thirty Years War“ geben.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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