Feiern und fressen: Keine Kälte, sondern Wärme zu Weihnachten

Kalt geworden ist es zu Weihnachten 2025. Die Tiefsttemperatur lag in Marburg bei -6 Grad Celsius.
Bitter kalt geworden ist es in der Welt im ablaufenden Jahr. Eiskalte Machtgier und ebenso eiskalte Habgier prägten das Weltgeschehen im Jahr 2025, indem sie heiße Kriege und heiße Tränen auslösten. Weihnachten war da wenigstens ein kleiner Ruhepol für viele Menschen, wenngleich auch die Waffen nicht wirklich schwiegen.
„Schlimmer werden kann es im Neuen Jahr wohl kaum noch.“ Das haben viele schon in den vorangegangenen Jahren gedacht; und doch ist es immer noch schlimmer geworden! Stabile Demokratien sind ins Wangen geraten und plumper Populismus stolpert von Wahlsieg zu Wahlsieg in viel zu vielen Ländern rund um den Erdball.
Herzerwärmendes tut da dringend Not. Allzu heiß werden soll es auf der Erde natürlich nicht; aber ein wenig Wärme wäre wohl wichtig für die Menschheit. In Marburg denkt man da vielleicht an Elisabeth von Thüringen, die hartherzige Landgrafen von Thüringen nach Marburg verbannten, weil sie in Eisenach zu einer „Heiligen“ geworden war.
Die meisten Geschenke sind nun wohl schon ausgepackt und der fette Braten aufgegessen. Mancher Bauch drückt gegen das zu eng gewordene Hemd und hemmt so weitere Völlerei. Der „Zweite Weihnachtstag“ ist eine kurze Verschnaufpause zwischen beseelten Kindheitserinnerungen und furchtsamen Zukunftserwartungen, bei denen die Hoffnung dennoch nicht zu kurz kommen sollte.

* Franz-Josef Hanke

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