„Nimm Platz auf´n Schwatz“ feiert Geburtstag. Das Projekt verspricht mehr Teilhabe im Alter.
Das Projekt „Nimm Platz auf´n Schwatz – in Würde teilhaben“ feiert dreijähriges Bestehen. Zweimal pro Monat treffen sich ältere Menschen ab 70 Jahre im städtischen Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) am Richtsberg. Das Ziel ist, sich auszutauschen und gemeinsam etwas zu unternehmen.
„Haben Sie vielen Dank für die Einladung zur Feier dieses wunderbaren Projekts“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Es freut mich zu sehen, wie Sie hier als Gruppe zusammengewachsen sind und dieses Angebot regelmäßig mit Leben füllen. Denn genau so soll es sein, in Marburg soll niemand Gefahr laufen zu vereinsamen. Deswegen organisiert und fördert die Stadt zahlreiche Angebote für Begegnung unterschiedlicher Altersgruppen.“
Das Angebot „Nimm Platz auf´n Schwatz – in Würde teilhaben“ besteht bereits seit drei Jahren. Um das zu feiern, hat sich die Gruppe für ein besonderes „Geburtstags-Treffen“ im BBGZ zusammengefunden. Stadträtin Dinnebier hat mit den Teilnehmenden gemeinsam den Geburtstag des Projekts gefeiert.
Bei diesem Angebot geht es um kulturelle und soziale Teilhabe älterer Menschen. Es ist ein Projekt gegen die Einsamkeit. Zwei Mal im Monat trifft sich die Gruppe im städtischen BBGZ am Richtsberg. In geselliger Runde werden unterschiedliche Themen besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Dabei gibt es auch immer Input zu aktuellen Themen, dem Stadtteil und politischen Vorgängen. Dies soll die Teilnehmenden zur Reflektion und Auseinandersetzung mit der Welt anregen sowie Diskussionen fördern. Für mobilitätseingeschränkte Menschen wird ein Fahrdienst angeboten.
Das Angebot ist in Kooperation zwischen dem BBGZ und Arbeit und Bildung entstanden. Die Zusammenarbeit geht dabei über die monatlichen Treffen hinaus: So werden beispielsweise Ausflüge in den Botanischen Garten, Vorträge oder Konzerte für die Teilnehmenden gemeinsam ermöglicht.
Im Jahr 2024 gab es insgesamt 22 Treffen inklusive gemeinsamer Ausflüge. An diesen haben 15 verschiedene Personen teilgenommen. Einzelne Teilnehmende haben die Angebote mehrmals wahrgenommen und waren zwischen zwei- und 15mal anwesend. Das BBGZ hat sich als Treffpunkt bewährt, da es zum einen gut an den ÖPNV angebunden ist und zum anderen auch Zugang zu vielen weiteren Angeboten und Beratungen im Hause bietet.
BBGZ-Leiterin Elke Siebler betonte: „Heute können wir auf drei schöne Jahre zurückblicken. Für diese Zeit möchte ich mich bei allen Teilnehmenden und Projektbeteiligten bedanken. Uns ist es sehr wichtig, die Teilhabe für alle zu ermöglichen – sowohl in kultureller als auch in sozialer Hinsicht. Daher sind alle unsere Angebote kostenfrei.“
Angela Schönemann von Arbeit und Bildung ergänzte: „Die Stadt Marburg fördert schon lange soziale Arbeit und zeigt, dass es ihr wichtig ist, Menschen zusammenzubringen. Ich schätze die gute Zusammenarbeit sehr und dass wir das Angebot hier in den Räumen des BBGZ aufbauen durften.“
Schönemann führte aus, dass viele gerade im Alter Kontakte suchen: „Die Teilnehmenden sind Anfang 70 bis Anfang 90 Jahre alt, alle leben allein –
ggf. der Partner im Heim. Kinder und Enkelkinder leben nicht immer in der Nähe. Um der Vereinsamung entgegenzuwirken ist es wichtig, die Menschen in Kontakt zu bringen und auch auf bestehende Angebote aufmerksam zu machen.“
Das gelinge am besten durch direkte Ansprache – zum Beispiel am Supermarkt beim „Klappstuhl-Schwatz“. Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit. Die Teilnehmenden kommen dabei nicht nur aus dem Stadtteil Richtsberg, sondern aus Wehrda und anderen Stadtteilen Marburgs.
„Vielen Dank für das schöne Angebot“, sagte eine Teilnehmerin von „Nimm Platz auf`n Schwatz und ergänzte: „Man hat oft das Gefühl, wir Senior*innen werden vergessen. Dabei möchte ich doch auch abends mal ausgehen und was machen. Ich möchte auch Kontakt und den habe ich hier gefunden.“
Eine weitere Teilnehmerin freute sich über die neuen Möglichkeiten, die sich aus den Kontakten ergeben: „Ich finde es schön, dass wir nun auch einen Lesekreis gegründet haben und das auch hier machen dürfen. so Schönemann erklärte: „Als Gruppe sind wir gut zusammengewachsen. Es kommen aber auch immer neue Gesichter dazu und da möchten wir auch herzlich zu einladen: Neue Teilnehmer*innen sind immer willkommen.“
Neben dem Projekt „Nimm Platz auf’n Schwatz“ bietet das Beratungs- und Begegnungszentrum am Richtsberg viele weitere kostenfreie Angebote und Beratungen für Menschen ab 55 Jahre an. So gibt es beispielsweise das „Welcome-Café“, Tanzen, oder den „Oma Talk“. Mehr Infos finden sich unter www.marburg.de/bbgz sowie vor Ort in der Sudetenstraße 24 oder telefonisch unter 06421/201-1670. * pm: Polizei Marburg
* pm: Stadt Marburg