Die Stadt Marburg testet „Pfandringe“. Darin kann man Pfandflaschen sichtbar entsorgen.
Die Stadt Marburg startet ein Pilotprojekt mit sogenannten „Pfandringen“. Sie werden an den Seiten von Abfallkörben an sechs Orten in der Stadt angebracht. In diesen Pfandringen können leere Flaschen und Getränkedosen – gut erreichbar für Pfandsammelnde – abgestellt werden.
„Die Universitätsstadt Marburg lebt von ihrer Vielfalt – und vom Miteinander“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Dazu gehört auch der respektvolle Umgang mit dem öffentlichen Raum, den wir alle uns teilen. Wenn Müll achtlos weggeworfen wird, leidet das Stadtbild. Mit den neuen Pfandringen schaffen wir eine einfache Möglichkeit, Rücksicht zu nehmen.“
Wer die Pfandflaschen selbst nicht braucht, stellt sie in den Ring. Und wer darauf angewiesen ist, kann sie einfach mitnehmen. „Es ist eine kleine Geste, die Sauberkeit, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung verbindet.“
Stadträtin Kirsten Dinnebier führte das weiter aus: „Die Pfandringe sind keine große Investition – aber können ein großer Gewinn für unsere Gesellschaft und die Umwelt sein. Sie helfen, achtlos weggeworfene Flaschen von unseren Wiesen und Wegen fernzuhalten und machen das Einsammeln von Pfandflaschen würdevoller. Es ist schon ein schlechtes Zeichen, dass Menschen in unserer Gesellschaft überhaupt darauf angewiesen sind, Pfandflaschen zu sammeln. Aber es sollte wirklich niemand im Müll wühlen müssen, um an ein paar Cent zu kommen.“
Spies und Dinnebier haben am Freitag (29. August) ein Modell der Pfandringe an der Pferdetränke am Steinweg vorgestellt. Die Universitätsstadt testet zwei Pfandringmodelle mit jeweils drei Exemplaren. Die Kosten für die Anschaffung liegen bei insgesamt 1.108 Euro. Der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) wird an sechs Standorten jeweils einen der sogenannten „Pfandringe“ an einem Abfalleimer anbringen.
Bis Mitte September sind die Pfandringe zu finden am Hanno-Drechsler-Platz, am Christa-Czempiel-Platz auf dem Richtsberg, an der Fischtreppe auf den Afföllerwiesen gegenüber dem Wehrdaer Weg, auf der Lahnwiese hinter dem Cineplex, am Trojedamm bei einer Bank sowie am Steinweg bei der „Pferdetränke“. Die Pfandringe bieten eine gute Möglichkeit, leere Flaschen und Getränkedosen – gut erreichbar und sichtbar für Pfandsammler*innen –
abzustellen.Wer immer schon leere Getränkebehältnisse für Sammler*innen neben die Abfallgefäße gestellt hat (nach dem Motto „Pfand gehört daneben“) hat nun einen guten Platz für die Dosen und Flaschen.
Die Stadt Marburg appelliert an die Bevölkerung, darauf zu achten, nur Dosen und Flaschen mit Pfand in den Ringen abzustellen. „Wir bitten darum, die Pfandringe nicht als Ersatz für den Gang zum Glascontainer zu nutzen“, , betonte Dinnebier. „Dies würde den eigentlichen Zweck der Pfandringe zunichtemachen und zu einem erheblichen Mehraufwand sowie Problemen bei der Entsorgung führen.“
Ebenso unerwünscht sind Pappbecher und andere Abfälle – sie gehören in den Abfalleimer, nicht daneben. „Wer die Pfandringe richtig nutzt, hilft mit, dass die Idee funktioniert und allen etwas bringt“, erläuterte Dinnebier.
* pm: Stadt Marburg