Den Hochschulpakt 2026-2031 haben Land und Hochschulen unterzeichnet. Er bringt große Herausforderungen für die hessischen Hochschulen bei planbaren Ressourcen.
Die hessischen Hochschulen haben den Hochschulpakt 2026-2031 unterschrieben. Die Sprecher der Hochschulgruppen befürchten ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen in den Präsidien der 14 staatlichen Hochschulen, dass die Regelungen des Hochschulpakts 2026-2031 die finanzielle Grundsicherung und Entwicklungsfähigkeit der hessischen Hochschulen gefährden. Der nun gesetzte Finanzrahmen erzeugt an den Hochschulen einen erheblichen Konsolidierungsdruck und führt zwangsläufig zu strukturellen Veränderungen im hessischen Hochschulsektor.
Der Hochschulpakt sorgt für Planungssicherheit der Finanzmittel, kann aber trotz der Aufwüchse die in der Paktlaufzeit zu erwartenden Personal- und Sachkostensteigerungen nicht kompensieren. Entsprechende Schätzungen ergeben einen Fehlbetrag von mehreren hundert Millionen Euro für die hessischen Hochschulen. Berücksichtigt man darüber hinaus die Personalkostensteigerungen aus dem laufenden Tarifvertrag in Höhe von rund 63 Mio. Euro pro Jahr, die erstmals 2026 wirksam werden, macht das die enormen Herausforderungen deutlich, vor denen die hessischen Hochschulen stehen. Positiv wird bewertet, dass das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur konsequent Einzelprogramme in seinem Einflussbereich in ein neues Sockelbudget überführt hat, was einen deutlichen Bürokratieabbau und mehr Flexibilität ermöglicht.
„Trotz der Aufwüchse im Hochschulpakt fehlt den Hochschulen durch die erwartbaren Personal- und Sachkostensteigerungen bis Ende 2031 real ein sehr hoher dreistelliger Millionenbetrag“, beklagte Prof. Dr. Thomas Nauss. „Dies wird die Hochschullandschaft in Hessen verändern.“ Der Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien machte deutlich: „Es bleibt das Ziel der Hochschulen, unsere Leistungsfähigkeit in Forschung, Lehre, Kunst und Transfer so gut wie möglich zu erhalten.“
Für die Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften erklärte deren Sprecher Prof. Dr. Karim Khakzar: „Die Landesregierung setzt den hessischen Hochschulen einen engen und herausfordernden Finanzrahmen. Wir unterzeichnen den Hochschulpakt, um im Rahmen unserer Gesamtverantwortung als Präsidien Ressourcenzu sichern, mit denen wir eine mittelfristige Planungssicherheit erhalten sowie eine weitgehende Autonomie und Flexibilität im Budget. Wichtig ist uns dabei auch die Zusicherung der Landesregierung, in wirtschaftlich besseren Zeiten über eine Budgetaufstockung zu verhandeln.“
Als Sprecher der Hessischen Kunsthochschulen ergänzte Prof. Elmar Fulda: „Das ist nicht das Ergebnis, das sich die fast 300.000 Menschen erhofft haben, die in unseren Hochschulen studieren und arbeiten. Die Einsparungen in den ohnehin notorisch ,auf Kante genähten‘ Bereichen Wissenschaft und Kunst gefährden die Innovationspotenziale unseres Landes. Die Fachkräftesicherung und der Beitrag der Hochschulen für eine resiliente demokratische Gesellschaft werden schwieriger.“
* pm: Philipps-Universität Marburg