Mit Lasern startet Prof. Dr. Marcel Reutzel ins Quantenzeitalter durch. Der neu berufene Physikprofessor hat an der Philipps-Universität studiert.
Die Philipps-Universität Marburg freut sich über die Rückkehr eines bekannten Gesichts: Prof. Dr. Marcel Reutzel hat die Professur für „Ultraschnelle und kohärente Phänomene“ übernommen. Der Physiker bringt neue Impulse in Forschung und Lehre – und große Pläne.
„Ich freue mich darauf, eine neue Arbeitsgruppe aufzubauen, Studierende für Forschung zu begeistern und mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Marburg gemeinsam neue Wege in der Material- und Festkörperphysik zu beschreiten“, erklärte Reutzel. Erste Schritte sind bereits in Vorbereitung: Dazu zählen die Einwerbung von Drittmitteln, der Aufbau eines Labors und natürlich ab diesem Sommersemester mit Lehre voller Begeisterung.
Im Zentrum von Reutzels Forschung steht die Kombination modernster Lasersysteme mit hochauflösender Photoemissionsspektroskopie, um Materialien der nächsten Generation – etwa zweidimensionale Halbleiter oder Graphen – im Detail zu untersuchen. Diese Quantenmaterialien zeichnen sich durch ungewöhnliche Eigenschaften aus wie beispielsweise die Ausbildung von Exzitonen und deren Wechselwirkung mit dem Moiré-Potenzial. Mit Femtosekunden-Laserpulsen lassen sich ultraschnelle Prozesse sichtbar machen wie sie etwa in Solarzellen ablaufen. Besonders spannend: Mit gezieltem Lichteinsatz erzeugen die Physiker sogar neue Materialzustände, etwa topologische Phasenübergänge.
„Die Universität Marburg verfügt über eine langjährige Stärke in der Halbleiterphysik“, erklärte Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Gert Bange. „Mit Marcel Reutzel erweitern wir unser physikalisches Profil auf ideale Weise –
insbesondere im Hinblick auf das im April neu gegründete Marburg Center for Quantum Materials and Sustainable Technologies (mar.quest).“ Der Vizepräsident für Forschung betonte: „Seine Expertise in der Laser- und Photoemissionsspektroskopie sowie sein internationales wissenschaftliches Netzwerk werden der Materialforschung in Marburg, auf dem Forschungscampus Mittelhessen und darüber hinaus wertvolle Impulse verleihen.“
Reutzel hat in Marburg studiert und promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat an der University of Pittsburgh in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) leitete er zuletzt eine Nachwuchsgruppe an der Georg-August-Universität Göttingen. Jetzt kehrt er zurück zu seinen akademischen Wurzeln. Besonders freut er sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus der Physik, Chemie, Mathematik und Informatik – etwa bei der Charakterisierung neuartiger Halbleitermaterialien oder bei der Analyse großer Datenmengen.
* pm: Philipps-Universität Marburg