Grausam und gewalttätig: Ausstellung im Rathaus zur deutschen Kolonialherrschaft

Eine Ausstellung ruft nach Wiedergutmachung für die Greuel deutscher Kolonialherrschaft. Eröffnet wird sie am Freitag (23. Mai).
Im Rathaus ist eine neue Ausstellung zu sehen. „MAREJESHO – Ruf nach Wiedergutmachung seitens der Völker des Kilimandscharo und des Meru“ thematisiert die deutsche Kolonialherrschaft in Tansania. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Prof. Dr. Harald Renz vom Freundeskreis Marburg –
Moshi, eröffnen die Ausstellung am Freitag (23. Mai) um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung ist für die städtepartnerschaftliche Verbindung zwischen Marburg und Moshi von großer Bedeutung. Denn die von der ehemaligen deutschen Kolonialherrschaft in Tansania verursachte Gewalt und die Verbrechen wirken bis heute nach. Die
„MAREJESHO“-Ausstellung soll einen gemeinschaftlichen Prozess des beidseitigen Verständnisses und der Aufarbeitung der Vergangenheit und ihrer Folgen anstoßen. In der Ausstellung geht es um die Notwendigkeit von Rückgabe und Rückführung sensibler Objekte.
Denn die deutsche Kolonialherrschaft in Tansania war sehr gewaltvoll: Die Kolonialherren ließen Anführer der lokalen Gruppen öffentlich erhängen. Sie schickten Körperteile der Anführer und traditionell bedeutungsvolle Wertgegenstände nach Deutschland. Dort lagern sie bis heute in den Depots deutscher Museen.
Seit mehr als 50 Jahren fordern die Angehörigen der Ermordeten die Rückkehr ihrer verschleppten Vorfahren. Während der Eröffnung wird es einen Rundgang durch die Ausstellung mit den Kurator*innen geben. „Marejesho“ ist ein Projekt des Vereins „Flinn Works“, „Berlin Postkolonial“ und von „Old Moshi Cultural Tourism Enterprise“. Gefördert wird es im Fonds „TURN2“ der Kulturstiftung des Bundes.
Die Ausstellung im Marburger Rathaus kam auf Einladung von Prof. Dr. Harralad Renz vom Freundeskreis Marburg-Moshi zustande. Sie wird in Kooperation mit „agent21 Zukunftswerkstatt“ und der Universitätsstadt Marburg durchgeführt. In Marburg wird ihre Präsentation von der Universitätsstadt Marburg aus Sondermitteln des Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB) und der Sparkassen-Kulturstiftung unterstützt.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.