Die Forschung des Psychologen Daniel Heck erhält durch die VolkswagenStiftung ein Momentum. Der Einsatz von „Large Language Models“ in der Grundlagenforschung des Marburger Psychologieprofessors wird über vier Jahre mit rund 930.000 Euro gefördert.
Mit rund 930.000 Euro fördert die VolkswagenStiftung die psychologische Grundlagenforschung von Prof. Dr. Daniel Heck im Rahmen der „Momentum“-Förderlinie. Der Forscher und sein Team wollen dazu beitragen, die Wissenschaftsdisziplin Psychologie auf eine solide formale und mathematische Grundlage zu stellen. Dazu sollen aus der modernen KI-Forschung sogenannte „Large Language Models“ (LLMs) eingesetzt werden, um die überwiegend unscharfen verbalen Beschreibungen der psychologischen Theoriebildung mit exakten mathematischen Modellen zu verbinden. „Dadurch ließen sich deutlich aussagekräftigere psychologische Experimente entwerfen“, sagte der Forscher.
„Dieses Forschungsprojekt adressiert ein zentrales Problem der Psychologie: die Notwendigkeit, theoretische Annahmen präziser zu formulieren und empirisch testbar zu machen“, kommentierte Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Gert Bange. „Solche Ansätze stärken die wissenschaftliche Qualität und ermöglichen belastbare Fortschritte. Mit solchen Projekten entwickeln wir unseren Marburger Profilbereich Geist, Gehirn, Verhalten weiter.“
LLMs können dabei helfen, psychologische Konstrukte und Textmaterialien systematisch in eine quantitative Form zu übersetzen, indem sie Begriffe, Sätze und Stimuli generieren sowie deren Bedeutungen in mathematische Beschreibungen wie etwa numerische Vektoren umwandeln. So soll eine Brücke zwischen theoretischen Annahmen und formalisierten Modellen entstehen, was die Genauigkeit von Vorhersagen und die Stärke empirischer Tests verbessert.
Heck und seine neunköpfige Arbeitsgruppe haben ihren Forschungsschwerpunkt in der psychologischen Methodenlehre. Sie reicht von der quantitativen Datenanalyse über die Psychometrik bis zur Kognitionsmodellierung. Für seine Arbeiten in der psychologischen Grundlagenforschung hat Heck erst vergangenen Monat den Wissenschaftspreis der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft erhalten. Die Fördergelder der VolkswagenStiftung gehen zum überwiegenden Teil in zwei Postdoc-Stellen und die Förderung der wissenschaftlichen Vernetzung.
* pm: Philipps-Universität Marburg