Zum Mithelfen: Mehr Unterstützung für Menschen mit komplexen Behinderungen

Menschen mit komplexer Behinderung brauchen dringend mehr Unterstützung. Das fordert die Bundesvereinigung Lebenshilfe (BVLH) anlässlich des Jahrestags der UN-Behindertenrechtskonvention am 26. März.
Familien von Menschen mit komplexer Behinderung und hohem Assistenzbedarf fühlen sich im Stich gelassen. Für sie gibt es immer noch viel zu wenig Unterstützung. „Die künftige Bundesregierung hat hier eine besondere Verantwortung“, erklärte Ulla Schmidt. „Sie muss endlich dafür sorgen, dass Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder spürbar entlastet werden.“
Das forderte die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und ehemalige Bundesministerin Schmidt anlässlich des Jahrestags der UN-Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland seit dem 26. März 2009 verbindlich gilt. Mangels ausreichender Unterstützungsangebote könne häufig ein Elternteil gar nicht oder nur in Teilzeit arbeiten, kritisiert die –
1958 in Marburg gegründete – Lebenshilfe. In der Regel seien es die Mütter, die beruflich zurückstecken müssen, um für ihre Kinder mit komplexer Behinderung rund um die Uhr da zu sein.
Die Lebenshilfe schlägt daher vor, eine Art Elterngeld für pflegebedingte Auszeiten einzuführen. Außerdem spricht sie sich für eine neue niedrigschwellige Leistung aus, mit der sich belastete Familien alltagspraktische und haushaltsnahe Unterstützung holen können. Die Forderungen der Lebenshilfe werden untermauert von einer Umfrage, die sie unter ihren Mitgliedern durchgeführt hat.
Die deutliche Mehrheit der Teilnehmenden sagt: „s gibt nur wenige Angebote für Menschen mit komplexer Behinderung in meiner Region. Außerdem fehlt es an finanziellen Mitteln und Personal. Das gilt für die Begleitung, Unterstützung und Pflege beim Wohnen, Arbeiten und in der Freizeit.“ Die Ergebnisse der Umfrage sind in ein Positionspapier eingeflossen, das die Lebenshilfe jetzt im Internet auf www.lebenshilfe.de veröffentlicht hat.

* pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe, Berlin

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