Zwei Premieren: „Prima Facie“ und „Quälbarer Leib“ im TaSch

Das Hessische Landestheater Marburg ( HLTM) feiert Premiere von „Prima Facie“ und „Quälbarer Leid“. Die beiden Premieren hat das Theater am Montag (20. Januar) angekündigt.
Die Premiere des Monologs „Prima Facie“ der Autorin Suzie Miller in der deutschen Übersetzung von Anne Rabe findet am Sonntag, (26. Januar) um 19.30 Uhr im „Großen TaSch“ im Theater am Schwanhof statt. Eingeleitet wird die Vorstellung mit einer Einführung um 19 Uhr, im Anschluss wird die Premiere mit einer öffentlichen Premierenfeier zelebriert.
Ulrike Walther spielt die Juristin Tessa Ensler. Sie ist eine erfolgreiche und taffe Strafverteidigerin und verteidigt unter anderem Männer, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind. Sie glaubt an das Rechtssystem, das im Zweifel zugunsten der oder des Angeklagten entscheidet. Als Tessa Ensler jedoch selbst Opfer von sexualisierter Gewalt wird, werden ihr Glaube an die Justiz und ihre Überzeugungen in ihren Grundfesten erschüttert; und sie findet sich in einer neuen Rolle wieder.
Die australische Autorin Suzie Miller ist selbst Strafverteidigerin im Menschenrechtssektor. Sie schreibt heute für Theater, Film und Fernsehen. Ihr gelang mit „Prima Facie“ ein vielgespielter und mehrfach preisgekrönter Monolog, der vor dem Hintergrund der „MeToo-Bewegung entstanden ist. Das Stück ist für alle Menschen ab 15 Jahren, die sich für die sehr verschiedenen Perspektiven von Betroffenen und Handelnden, von Ankläger*innen und Verteidiger*innen interessieren.
Ebenso herzlich lädt das HLTM zu seiner nächsten Premiere von Amir Gudarzis und Heiner Müllers „Quälbarer Leib – ein Körpergesang/Bildbeschreibung“ ein. Sie findet am Samstag (1. Februar) um 19.30 Uhr im „Kleinen TaSch“ im Theater am Schwanhof statt. Auch an diesem Tag besteht das Angebot der Einführung um 19 Uhr sowie die Möglichkeit, der Premierenfeier im Anschluss an die Vorstellung beizuwohnen.
Amir Gudarzi verknüpft in einer zutiefst poetischen Montage Szenen europäischer Abschottungspolitik und Auswirkungen globaler Ideologien miteinander. Er vereint kunstvoll verschiedene Erzählstränge und konfrontiert Zuschauende so mit der Frage: „Wo ist unser gequälter Leib, unsere Landschaft jenseits des Todes?“ In Form einer poetischen Korrespondenz und dem Versuch eines metaphorischen Verweisungszusammenhangs nähert er sich außerdem Heiner Müllers „Bildbeschreibung“, einem weiteren Text voller Poesie und Zerstörung. Eine Versuchsanordnung. Eine Anordnung der Hoffnung.
Die Premiere ist am Samstag (1. Februar) um 19.30 Uhr im Kleinen TaSch. Eine zweite Vorstellung findet bereits am Tag daraufstatt.

* pm: Hessisches Landestheater Marburg

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