Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Auto am Freitag (20. Dezember) gezielt in die Menschenmenge gerast. Das erinnert fatal an den Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016.
ein Islamist hatte am 19. Dezember 2016 einen Sattelschlepper mitten in die Meenge der Besucher des Weihnachtsmarkts vor der Gedächtniskirche gesteuert. 13 Menschen starben. Mehr als 60 Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarkts wurden damals verletzt.
Acht Jahre später hat die Fahrt eines 50-jährigen Arztes aus Saudi-Arabien die Erinnerung an den mörderischen Anschlag vom Breitscheidplatz wieder in Erinnerung gerufen. Mit einem SUV fuhr er gezielt in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Magdeburger Rathaus. Vier Menschen habben diesen Anschlag nicht überlebt, mehr als 60 wurden dabei – teilweise schwer – verletzt.
Wie durchgeknallt muss jemand sein, der seinen Wagen gezielt in eine Menschenmenge steuert, um möglichst viele Anwesende zu verletzen oder zu töten? Wie verhasst muss ihm das Christentum sein, dass er gezielt einen Weihnachtsmarkt als Anschlagsort auswählt? Wie wenig Empathie kann er gegenüber den fröhlichen Kindern und Eltern empfinden, die sich voller Vorfreude auf Weihnachten auf dem Platz tummeln?
Die Tag in Magdeburg, deren Motive bislang noch nicht geklärt sind, reiht sich ein in eine ganze Reihe von Anschlägen auf Weihnachtsmärkte. Meist waren die Täter verbohrte Islamisten, die den Koran nicht als Friedensbotschaft und den Islam nicht als menschenfreundliche Religion verstehen, sondern sich in ihrem Hass auf die Welt hinter dieser Religion verschanzen. Oft waren sie zugleich aber auch Drogenabhängige oder Personen, denen aufgrund von Straftaten die Ausweisung aus Deutschland drohte.
Die Forderung nach Ausweisung aller Muslime kann schon deshalb keine ernsthafte Antwort auf derartige Anschläge sein, weil sie letztlich noch mehr Menschen genau zu solchen Attentaten motivieren könnte. Zudem wäre das auch eine verfassungswidrige Aktion, da sie Menschen allein aufgrund ihrer Religon unter Generalverdacht stellen würde. Schließlich wäre das auch schlicht unmöglich.
Egenso unmöglich ist ein lückenloser Schutz aller Weihnachtsmärkte in Deutschland. Abgesehen davon, dass allzu starke Abschottung und Bewachung die Weihnachtsmärkte wohl ihres feierlichen Charakters berauben würde, wäre dergleichen auch keine Motivation zum Besuch derart überwachter Plätze. Einige Steine rund um die Weihnachtsmärkte, die Autos am hineinfahren hindern, gibt es vielerorts ja auh schon.
Die beiden Marburger Weihnachtsmärkte sind da vergleichsweise gut geschützt. Rund um die Elisabethkirche fahren die Autos auf der Biegenstraße und der Elisabethstraße auf höhrerem Niveau als dem der tiefer gelegenen Marktmeile. Zwischen dem Platz und den Straßen liegen zudem mehrere Meter Abstand mit Zäunen und Bäumen.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ist auch nicht so leicht mit dem Auto erreichbar: Die Oberstadt ist in der Advents- und Weihnachtszeit für den Autoverkehr gesperrt. Höhere Geschwindigkeiten sind dort auch zu Zeiten ohne Absperrung nur schwer zu erreichen. Dennoch gilt: Am Ende gibt es keine absolute Sicherheit. Das Leben kann –
aus welchem Grund auch immer – auf einmal ganz unerwartett abrupt enden. Damitmüssen die Menschen leben.
Den Opfern und ihren Angehörigen gilt in diesen Tagen gewiss das Mitgefühl der allermeisten Menschen in Deutschland und auch anderswo. Die Opfer früherer Attentate dürfen darüber nicht in Vergessenheit geraten. Wer Weihnachten als „Fest des Friedens“ feiern möchte, der sollte nun Stille und Besinnlichkeit bevorzugen anstelle lautstarker Parolen und hetzerischem Rassismus, der ganz genau in die Kerbe des Hasses haut, der solch mörderischen Taten zugrunde liegt.