Mit einem DIGITAL-Award wurde die Stadt Marburg ausgezeichnet. Das Digitalisierungsprojekt „eGovSAD“ hat überzeugt.
Marburg hat den DIGITAL-Award für das Projekt „eGovernment Service- und Analyse-Dashboard“ (eGovSAD) gewonnen. Das gemeinschaftliche Digitalisierungsprojekt hat in der Kategorie „Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden“ den ersten Platz geholt. Wer von den Finalisten in der jeweiligen Kategorie den Award erhält, hat sich durch ein Publikums-Voting entschieden.
Stellvertretend für alle Projektpartner hat Dr. Karen Verbist den Award entgegengenommen. Sie ist die Gesamtprojektleiterin von „eGovSAD“ und Leiterin des Fachdienstes Digitalisierung der Stadt Marburg. Verliehen wurde die Auszeichnung während einer feierlichen Gala im Rahmen der Messe „KommDigitale“ in Bielefeld.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt nicht nur bei dem Fachpublikum gut ankommt, sondern auch bei den Bürger*innen, denn diese haben im Online-Voting letztlich entschieden, wer den Preis erhält“, sagte Verbist. „. „Daher möchte ich allen danken, die für unser Projekt eGovSAD abgestimmt haben und uns so dabei unterstützen, die Online-Dienste für die Bürger*innen noch weiter zu verbessern.“
Anlässlich der Verleihung erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies: „Mit eGovSAD hat unser Fachdienst Digitalisierung gemeinsam mit den Partner-Kommunen und der ekom21 ein Tool geschaffen, dass Verwaltung dabei unterstützt, datenbasiert die Online-Angebote für Bürger*innen zu verbessern. Dass das Projekt nun mit dem DIGITAL-Award ausgezeichnet wurde, zeigt, wie wichtig und wertvoll ein solches Tool ist. Ich gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich und bedanke mich für die engagierte Arbeit an diesem tollen Projekt.“
Das „eGovernment Service- und Analyse-Dashboard“, das kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach. Die Stadt Marburg hat gemeinsam mit Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar eine Oberfläche entwickelt, die den Kommunen wichtige Infos zur Nutzung von Online-Diensten auf einen Blick zeigen. Das „eGovernment Service- und Analyse-Dashboard“ (eGovSAD) zeigt beispielsweise Nutzungszahlen: Wie oft wird ein Online-Dienst genutzt, zu welchen Zeiten und über welche Endgeräte?
Hinzu kommen Abbruchquoten: Welche Dienste werden wie oft abgebrochen und an welchen Stellen? Auch bevorzugte Zahlungsarten werden erfasst sowie das Feedback von Nutzerinnen und Nutzern. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf der Gewährleistung der Anonymität und des Datenschutzes.
Personenbezogene Daten werden nicht gespeichert. Auch die Darstellung der Nutzungsdaten ist vollständig anonym. So bleibt die Privatsphäre der Bürgerinnen und bürger gewahrt; und die geltenden Datenschutzbestimmungen werden eingehalten.
Die Entwicklung von eGovSAD und seinen Funktionen hat das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation ermöglicht. Das Ministerium hat das Projekt mit 868.320 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus sagte dazu: „Unser Ziel ist es, Online-Services so einfach und praktisch wie möglich zu gestalten. Ein Tool, das Rückschlüsse auf Nutzungszahlen, abgebrochene Vorgänge oder Feedback der Nutzenden ermöglicht, ist dabei äußerst hilfreich. Umso mehr freuen wir uns, dass ein von uns gefördertes Projekt nun mit dem DIGITAL-Award ausgezeichnet wurde.“
Die „ekom21“ als Hessens größter kommunaler IT-Dienstleister steht als Umsetzungspartner ebenfalls zur Seite. Die Körperschaft öffentlichen Rechts betreibt „eGovSAD“ für alle Kommunen und unterstützt durch Support sowie künftig auch durch Schulungsmaßnahmen. Der Datenaustausch mit „GoDonu“ sorgt dabei für Vergleichbarkeit und Transparenz.
Die Analyse der Nutzungsdaten von Onlinediensten ist nicht neu, wohl aber die Möglichkeit der einfachen vergleichenden Analyse. Erst durch den Vergleich mit anderen Kommunen und mit Durchschnittswerten entsteht ein Mehrwert für die Gemeinschaft bei der Bewertung des Erfolgs von digitalen Service-Angeboten. Genau an dieser Stelle knüpft das Projekt „Gemeinsam online Daten offen nutzen“ (GoDonu) an eGovSAD an.
Zusätzlich zu den Kommunen Marburg, Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar sind an diesem Projekt auch Frankfurt, Kassel und der Rheingau-Taunus-Kreis beteiligt. „GoDonu“ nutzt und erweitert folglich eGovSAD, das eine zeitnahe Auswertung und Interpretation von Nutzungsinteraktionen mit digitalen Services der Verwaltung ermöglicht. Das Ziel der Weiterentwicklung des Analysewerkzeugs ist, gemeinsam das Angebot für Online-Dienste zu verbessern. Auf Knopfdruck können künftig Opendata-Publikationen realisiert und Dashboard-Ansichten im Internet veröffentlicht werden. Dadurch wird die Transparenz des Verwaltungshandelns gestärkt und der digitale Service für die Bevölkerung optimiert.
* pm: Stadt Marburg