Eine 50-Kilogramm-Weltkriegsbombe wurde am Dienstag (20. Januar) in der Eisenstraße gefunden. Nach Einschätzung der Experten des Kampfmittelräumdiensts musste sie umgehend am Fundort entschärft werden.
Die notwendigen Vorbereitungen zur Entschärfung umfassten Evakuierungen und Verkehrsmaßnahmen. Von der Evakuierung waren alle Bewohner im Umkreis von 300 Metern rund um den Fundort betroffen. Nach ersten Schätzungen wohnen allein in den – in erster Linie betroffenen – Häusern an der Afföllerstraße und der Neuen Kasseler Straße zwischen der Zimmermannstraße und der Schlosserstraße mehr als 1.000 Menschen.
Die Polizei bat die Anwohner, ihre Wohnungen zu verlassen und diejenigen, die noch nicht zu Hause waren, ihre Heimkehr bis nach der Entschärfung zu verzögern. Als Ausweichquartier stand das Gebäude der Afföllergemeinde in den Afföllerwiesen zur Verfügung. Der Zeitpunkt der Entschärfung hingdannb vom Ende der Evakuierung ab.
Polizei und Feuerwehr waren von Haus zu Haus unterwegs und führten zusätzlich Lautsprecherdurchsagen durch. Die Stadtautobahn B3A und die Strecke der Main-Weser-Bahn wurden bis etwa 19 Uhr befahren. Die Abfahrt von der Autobahn in Richtung Norden war jedoch schon nachmittags an der Anschlussstelle „Marburg Hauptbahnhof“ nicht möglich.
Während der Entschärfung wurde der Verkehr auf der Autobahn wie auch der Schienenverkehr angehalten. Innerörtlich gab es rund um den Fundort durch die Verkehrssperrungen Behinderungen, von denen auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) betroffen war. Die Stadt Marburg und die Polizei haben mit Presseinformationen und über die sozialen Medien wie Twitter unter @polizei_mh oder @stadt_marburg fortlaufend berichtet.
Um 19.48 Uhr kam die endgültige Entwarnung durch die Experten des Kampfmittelräumdiensts. Die um 19.33 Uhr begonnene Entschärfung der kurz vor 15 Uhr bei Bauarbeiten in der Eisenstrasse entdeckten 50-Kilo-Weltkriegsbombe war erfolgreich. Der Knall, der zuvor zu hören war, gehörte zur Entschärfung und war normal.
Um 19.50 Uhr hob die Polizei die Verkehrssperrungen wieder auf. Ab da rollte auch der – seit 19.15 Uhr eingestellte – Zugverkehr wieder und die mehr als 1.000 Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurück.
Die Stadtautobahn war für etwa 25 Minuten voll gesperrt. Der Verkehr staute sich in beide Richtungen zurück; und es gab einen kleinen Auffahrunfall im Stau. Dank der Mithilfe der Bewohner funktionierte die Räumung nach Angaben der Polizei „sicher, schnell und vor allem reibungslos“.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Bürgermeister Wieland Stötzel sprachen den rund 140 Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, städtischem Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) ihren herzlichsten Dank aus. Sie seien der Garant dafür, dass die Evakuierung für die Betroffenen sicher, schnell und äußerst reibungslos erfolgen konnte.
* pm: Polizei Marburg