Nach der US-Wahl und dem Ampel-Aus verzeichnet Die Linke in Marburg eine beispiellose Eintrittswelle. Das berichtete sie am Donnerstag (21. November).
Seit Mittwoch (6. November), als die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahl bekannt wurden und Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Finanzminister Christian Lindner entließ, wird Die Linke Marburg-Biedenkopf von einer noch nie dagewesenen Eintrittswelle erfasst. Seit dem Scheitern der Ampel am Mittwoch (6. November) und der Wahl von Donald Trump sind bereits 28 Menschen dem Kreisverband der Partei „Die Linke“ Marburg-Biedenkopf beigetreten. Das ist ein Mitgliederzuwachs von 11 Prozent in nur 14 Tagen.
„So etwas haben wir noch nie erlebt“, erklärte der Kreisvorsitzende Dennis Neumann. „Das sind so viele Eintritte, wie wir insgesamt 2022 und 2023 verzeichnen konnten. Offenbar sind viele – vor allem junge – Menschen der Meinung, dass man jetzt Partei ergreifen muss, um die Rechtsentwicklung zu stoppen.“
Sie wollten sich engagieren gegen eine marktradikale Finanz- und Sozialpolitik, die die Millionäre noch reicher machen soll, eine Aufrüstungspolitik auf Kosten von Infrastruktur-Investitionen, und gegen eine Migrationspolitik, die Einheimische und Zugewanderte gegeneinander ausspielt. Viele Menschen schafften es nur schwer bis zum Monatsende, weil weder die Sozialausgaben, noch der Mindestlohn und die Einkommensentwicklung mit der Erhöhung der Preise und der Explosion der Mieten mithalten. Vor allem junge Menschen seien besorgt, weil Deutschland hinter den Klimazielen zurückbleibe und die Kosten den unteren und mittleren Einkommensgruppen aufbrummt würden, obwohl sie am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich seien.
„Das ist Motivation und Rückenwind für den anstehenden Bundestagswahlkampf“, berichtete Neumann. „Viele der neuen Mitglieder wollen sich sofort einbringen und vor Ort Haustürwahlkampf machen und Infostände unterstützen. Wir werden im Wahlkampf dort angreifen, wo es brennt. Ein wichtiger Punkt werden die explodierenden Mieten sein. Wir brauchen einen bundesweiten Mietendeckel und müssen die Lücke im sozialen Wohnungsbau schnell schließen.“
Urs Köllhofer ist bei der Linken zuständig für die Mitgliederkontakte. „Wenn die Tendenz so bleibt, werden wir noch diese Woche unseren bisherigen Mitgliederrekord von 2021 übertreffen“, fügte er hinzu. Erfreulich sei außerdem, dass der Anteil der Frauen unter den Neumitgliedern auf die Hälfte gestiegen sei und fast 50 Prozent der Neuzugänge nicht aus Marburg sondern den anderen Kreisgemeinden komme.
* pm: Die Linke Marburg-Biedenkopf