Das „Welcome Café“ im BBGZ bietet einen Treffpunkt für alle. die neuen „Engagement-Lots*innen“ haben sich dort vorgestellt.
Im städtischen Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) am Richtsberg findet einmal im Monat das „Welcome Café“ statt. Es ist ein offenes Angebot für alle Menschen. Die Stadt Marburg, die Engagement-Lots*innen und weitere Beteiligte haben das Projekt nun vorgestellt.
„Wir freuen uns sehr, dieses inklusive und integrative Projekt am Richtsberg zu haben und danken den Kooperationspartnerinnen sowie vor allem unseren Engagement-Lots*innen für ihre Arbeit vor Ort“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Denn für eine gelungene Integration ist es wichtig, sich gegenseitig unabhängig von der Herkunft zu begegnen, sich kennenzulernen und sich auszutauschen. Auf diese Weise können nicht nur Berührungsängste oder Vorurteile abgebaut, sondern auch neue Bekanntschaften, Freundschaften und Netzwerke aufgebaut werden.“
Das „Welcome Café“ wird von den ehrenamtlichen Engagement-Lots*innen Violetta Flos, Natalie Pauli und Tom Yousef organisiert, in Kooperation mit dem Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) und der Freiwilligen Agentur Marburg-Biedenkopf (FAM).
Die Ausbildung zur Engagement-Lots*in erfolgte im Rahmen des „Engagement-Lotsen-Programms“ des Landes Hessen und wurde von der hessischen Staatskanzlei gefördert. Die Ausbildung umfasste mehrere Module in den Bereichen Projekt- und Freiwilligenmanagement. Darunter waren Aspekte der Projektplanung, -Umsetzung sowie Gewinnung und Begleitung von Freiwilligen. Seitens der Stadt begleitet und unterstützt die BBGZ-Leiterin Elke Siebler das Projekt.
Das Ziel des „Welcome Cafés“ ist, einen Raum zu bieten, in dem Begegnung und Teilhabe stattfinden. Es spielt keine Rolle, woher die Menschen kommen oder welche Sprache sie sprechen, auch „Alteingesessene“ sind willkommen.
Bei Kaffee und Kuchen können sich Interessierte gesellig zusammensetzen und sich austauschen. Das Angebot wird gut angenommen. Im Schnitt nehmen etwa 50 Personen am „Welcome Cafè“ teil.
Dazu gehört ein kleiner Kulturbeitrag. Beispielsweise war Zauberer Juno schon zu Gast oder Sigrid Wagenknecht mit ihrem Angebot „Steine gestalten“. Die Vorstellung des Projekts wurde von der Künstlerin Louba mit ihrer Bandura musikalisch begleitet.
Für Violetta Flos war der Grund, sich zu engagieren, dass sie es sehr interessant findet, „mit anderen Leuten ganz neue Sachen anzufangen und auszuprobieren. Ich entdecke neue Möglichkeiten und Aufgaben, kann neue Kontakte knüpfen. Ich mache die Erfahrung, dass ich etwas Sinnvolles gestalte und meine Ideen dabei in Erfüllung gehen. Ich freue mich über die positive Resonanz und Anerkennung, die wir alle bekommen.“
Tom Yousef erklärte: „Ich habe mich zum Engagement-Lotsen ausbilden lassen, weil ich in einem Projekt eigene Strukturen und Ideen entwickeln und umsetzen konnte. Außerdem habe ich durch die Ausbildung zum Lotsen neue Fähigkeiten und Kompetenzen erlangt. Beim Welcome Café gefällt mir besonders gut, dass verschiedene Menschen aus verschiedenen Nationen und Kulturen zusammenkommen und miteinander ohne Grenzen oder irgendwelche Einschränkungen interagieren können.“
Natalie Paulis Motivation war, dass sie Menschen unterstützen möchte. „Gerade beim Welcome Café gefällt mir besonders, dass Deutsche und Geflüchtete an einem Tisch sitzen und sich wohlfühlen. Die Atmosphäre ist gut; und ich kann aufgrund meiner Mehrsprachigkeit zu Verständigung, Begegnung und gegenseitigem Verstehen beitragen.“
Während des zweistündigen „Welcome Cafés“ gibt es auch ein Kinderbetreuungsangebot, das Freiwillige organisieren, die über die FAM akquiriert wurden. Außerdem ist die Freiwilligenagentur eine Servicestelle für Engagement-Lots*innen des Landes Hessen und begleitet und unterstützt sie in ihrem Engagement.
Das nächste „Welcome Café“ ist am Montag (19. Dezember) von 15 bis 17 Uhr. Ab dem neuen Jahr findet das Welcome Café dann immer an jedem zweiten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr statt. Aufgrund der Ferienzeit startet das Angebot im Februar. Der erste Termin im neuen Jahr ist daher am Dienstag (11. Februar) ab 19 Uhr.
* pm: Stadt Marburg