Studis ausgetrickst: Polizei warnt vor falschen Spendensammlern

Vor betrügerischen Spendensammlungen hat die Polizei am Mittwoch (13. November) gewarnt. Die Kriminalpolizei Marburg ermittelt wegen Betrugsverdachts, nachdem am Freitag (8. November) das ungewöhnliche Verhalten eines angeblichen Spendensammlers aufgefallen war.
Gegen 15 Uhr befand sich der Unbekannte in der Mensa am Erlenring und begab sich dort zu einer Gruppe von vier Personen. Er zeigte auf eine Kladde in seiner Hand und den dort abgebildeten Spendenaufruf für „Taubstumme“. Die vier übergaben ihm insgesamt 25 Euro.
Erst im Nachgang kam ihnen der Vorgang komisch vor. Durch eine Suche im Internet stießen sie auf Informationen zu dieser Betrugsmasche. Der Mann hatte inzwischen die Mensa verlassen; und die Gruppe der vier Personen ging am Kino entlang zum Oberstadtaufzug hinter ihm her.
Währenddessen informierte ein Student die Polizei. In der Oberstadt flüchtete der Unbekannte. Er wird als etwa 25 Jahre alt und 1,75 bis 1,80 Meter großmit südländischem Erscheinungsbild beschrieben.
Er hat kurze schwarze Haare, die an den Seiten abrasiert sind. Der Verdächtige trug eine offene schwarze Bomberjacke, darunter ein weißes Shirt und eine schwarze Hose, die über den Knöcheln abschloss. Dazu trug er dunkle Sneaker.
Die Polizei sucht Zeugen: Wem ist der Mann aufgefallen? Wer kann die Beschreibung ergänzen oder Hinweise zu seiner Identität oder seinem Aufenthaltsort geben? Wer hat ihm ebenfalls Geld übergeben? Hinweise erbittet die Polizei Marburg an die Telefonnummer 06421/406-0.
Die herannahende Weihnachtszeit hat zur Folge, dass voraussichtlich wieder vermehrt Spendensammlerinnen und -sammler unterwegs sind. Die meisten von ihnen wollen damit nur Gutes tun, aber es gibt auch kriminelle Ausnahmen. Deswegen bittet die Polizei um Beachtung wichtiger Hinweise.
„Lassen Sie sich einen Spendensammlerausweis zeigen“, riet Polizeisprecherin Yasmine Scholz. Dieser Ausweis ist nur in Verbindung mit einem Personaldokument gültig. Man sollte allerdings auch beachten, dass auch Betrüger diese Empfehlung inzwischen kennen und Ausweise auch gefälscht sein könnten.
„Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen“, empfahl Scholz. „Sie müssen sich nicht sofort für oder gegen eine Spende entscheiden, sondern können auch bequem von zu Hause aus spenden. Überlegen Sie genau, wem Sie Ihr Geld spenden wollen! Informieren Sie sich über die entsprechenden Organisationen, Vereine und Projekte!“
Weiterhin warnte die Polizeisprecherin: „Lassen Sie sich nicht ablenken; behalten Sie Ihre Wertsachen imAuge! Lassen Sie niemals fremde Personen in Ihre Geldbörse fassen! Vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt! Schaffen Sie räumlichen Abstand!“
Man sollte sofort die Polizei anrufen, wenn man Opfer oder Zeuge einer Straftat geworden ist. Weitere hilfreiche Informationen gibt es auch im Internet bei der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/werbung/spendensammler-woran-man-wahre-wohltaeter-erkennt-10658.

* pm: Polizei Marburg

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