Manchmal mag man sich in Marburg fühlen wie auf einer Insel. Rundherum tost die gefährliche Brandung, aber oben auf dem Berg ist man sicher.
Manchmal mag man sich in Marburg fühlen wie auf einem anderen Stern. Weit weg scheint das Gezänk der besserwisserischen Rechtspopulisten und das Getöse der russischen Kriegswaffen.
Manchmal mag man in Marburg der Seltsttäuschung anheimfallen, man befände sich beinahe im Paradies. Anderswo tobt der Streit der Reaktionäre mit den Fortschrittlichen, aber in Marburg ist der Einsatz für Demokratie selbstverständlich.
Manchmal mag man all das meinen in Marburg, aber dann muss man doch feststellen, dass es auch in Marburg reaktionäre Burschenschaften gibt und gewaltbereite Kämpfer für verschiedene idiotische Ideen. Antisemitismus ist auch bei selbstgefälligen „Linken“ in Marburg zu finden ebenso wie die Verherrlichung von Terrororganisationen wie der Hisbola und der Hamas oder der PKK. Auch in Marburg wird Vladimir Putin als angeblich friedenswillig und Rezep Tayb Erdogan als angeblicher „Demokrat“ gepriesen.
Manchmal mag man nicht warhhaben, dass es auch in Marburg durchaus nötig ist, für die Demokratie zu kämpfen. Manchmal aber muss man aufstehen und auf die Straße gehen für die Demokratie, denn von alleine gab es sie noch nie!