Für Grün: Zur Umgestaltung des Lutherischen Kirchhofs

Einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Lutherischen Kirchhofs hat die Stadt durchgeführt. Unter dem Titel „Wir gestalten unseren Stadtbalkon“ zeigt eine Ausstellung einige der Ideen.
Unter dem Motto „Wir gestalten unseren Stadtbalkon“ hat die Stadt Marburg einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Lutherischen Kirchhofs ausgelobt. Eine Ausstellung in der Lutherischen Pfarrkirche zeigt nun die Ergebnisse.Mehr Grün und der Erhalt des Kopfsteinpflasters sind dabei nur ein paar der Vorschläge.
Der Lutherische Kirchhof ist seit jeher ein gern besuchter und viel genutzter Ort in der Oberstadt. Nicht zuletzt durch seine zentrale Lage im Herzen der Altstadt und durch seinen Ausblick über die Dächer der Stadt wird er als Aushängeschild und „Stadtbalkon“ Marburgs bezeichnet. Eine Umgestaltung soll nun den Kirchhof und das umliegende Wegnetz aus Kugelgasse, Rübenstein und Jakobsgasse klimafreundlich und barrierearm gestalten.
Dabei hat die Stadt Marburg die Bevölkerung und Anwohnende eingeladen, sich in unterschiedlicher Weise an der Gestaltung des Kirchhofs einzubringen. In öffentlichen Veranstaltungen sowie über die Online-Beteiligungsplattform beteiligten sie sich an Diskussionen und reichten eigene Idee ein, die schließlich in das Wettbewerbsverfahren eingeflossen sind. „Die Bekämpfung des Klimawandels und der Umgang mit den unvermeidbaren Folgen waren zentrale Aspekte des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Kirchhofs“, sagte Stadtrat Dr. Michael Kopatz während der Eröffnung der Ausstellung. Ein wichtiges Ziel sei, einen Raum für Kommunikation und Veranstaltungen zu schaffen, der zeitgleich auch Aspekte der Nachhaltigkeit und der Regenwassernutzung aufgreife, ergänzte Pfarrer Ulrich Biskamp von der Lutherischen Pfarrkirche.
Die eingereichten Ideen mussten daher eine Vielzahl an Anforderungen und Zielen vereinen, die neben Naturräumlichkeiten wie dem Baumbestand und einer nachhaltigen Regenwasserableitung auch die Ästhetik, Barrierefreiheit sowie den Denkmalschutz und die historische Nachbarschaft umfassten. Zehn Entwürfe wurden schließlich für den Ideenwettbewerb eingereicht. Die Entwürfe hat ein fachkundiges Preisgericht aus Landschaftsarchitekt*innen, der Verwaltung und der Kirche eingehend geprüft.
Schließlich wurden drei Entwürfe ausgezeichnet. Ein weiterer Entwurf erhielt einen Anerkennungspreis. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind nun in einer Ausstellung in der Lutherischen Pfarrkirche zu sehen.
Den ersten Preis im Wettbewerbsverfahren erhielt das Büro bbz Landschaftsarchitekten in Berlin. Auf Platz zwei ist die Greenbox Landschaftsarchitekten PartGmbB in Köln. Der dritte Preis geht an Terranova Landschaftsarchitektur in München. Eine Anerkennung wurde der A24 Landschaftsarchitektur GmbH in Berlin ausgesprochen.
Der prämierte Entwurf des Berliner Landschaftsarchitekturbüros habe in besonderer Weise die strukturellen Anforderungen der Ausschreibung erfüllt und dabei auch die Kirchenstruktur der Lutherischen Pfarrkirche eingebunden, erklärte Constanze Petrow, die als Landschaftsarchitektin Teil des Preisgerichts war. Malte Stellmann der bbz Landschaftsarchitekten erläuterte den anwesenden Gästen die Grundzüge ihres Entwurfs. Ihr Vorschlag sieht neben der Umsetzung der geografischen Anforderungen auch einen Raum für Begegnung und Austausch mit größtmöglicher Barrierearmut vor.
Dabei wollen sie regionale Ressourcen verwenden und so auch den Nachhaltigkeitsaspekt erfüllen. Nicht zuletzt möchten sie auch den historischen Charakter des Kirchhofs bewahren. Dazu soll unter anderem das Kopfsteinpflaster erhalten bleiben.
Daneben sieht der Entwurf einen verbesserten, barrierearmen Zugang zur Kirche vor. Das Landschaftsarchitekturbüro schlägt zudem vor, mehr Grün im Lutherischen Kirchhof zu schaffen zum Beispiel durch weitere Baumpflanzungen. Die Stadt Marburg wird nun mit dem Siegerentwurf von bbz Landschaftsarchitekten weiterarbeiten.
Die Ausstellung ist bis Sonntag (20. Oktober) in der Lutherischen Pfarrkirche zu sehen. Die Kirche ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

* pm: Stadt Marburg

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