Die MINT-Cluster aus Nord- und Mittelhessen haben sich am Dienstag (10. September) in Marburg vernetzt. Gemeinsam engagieren sie sich für mehr Nachwuchsfachkräfte.
MINT-Cluster haben das Ziel, außerschulische Bildungsangebote in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) auszubauen sowie Kooperation aufzubauen. Rund 80 MINT-Aktive aus Nord- und Mittelhessen kamen dazu am Dienstag (10. September) im Chemikum Marburg zusammen. Sich zu vernetzen, gemeinsam voneinander zu lernen und Ideen für künftige Maßnahmen zu identifizieren, stand im Fokus des 4. MINTmit Netzwerktreffens.
Zweimal pro Jahr wird der MINT-Report vom Institut der deutschen Wirtschaft (IdW) in Köln erstellt. Aus dem Frühjahrsreport geht hervor: Für März 2024 resultiert eine MINT-Arbeitskräftelücke in Höhe von 244.400 Personen. Parallel lässt sich ein Rückgang an entsprechenden Kompetenzen feststellen; und zusätzlich sinkt demografisch bedingt der Nachwuchs an Fachkräften.
Netzwerktreffen zum Thema MINT-Nachwuchs sind daher wichtiger denn je. Darüber waren sich alle Teilnehmenden einig. Marburg als Treffpunkt für diese Netzwerk-Veranstaltung zu wählen, sei eine gute Wahl, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Befände man sich doch dort in einer Grenzregion: Zwar zähle Marburg zu Mittelhessen, liege aber im IHK-Bezirk Kassel-Marburg. Zudem spüre man den „Geist akademischer Ausbildung in jeder Pore, in jedem Sand- und jedem Pflasterstein“.
Im historischen Hörsaal des Chemikums begrüßte auch Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes die Teilnehmenden. Dass das MINT-Netzwerk weiter wächst, freue sie sehr: „Erst vor einem Jahr haben wir das Schüler:innenforschungszentrum Mittelhessen vorgestellt und nun gibt es weitere Möglichkeiten, damit Kinder und Jugendliche auf den Geschmack von freiem Forschen kommen. Wir brauchen die Vernetzung, um gemeinsam gesamte Karrieren in den Blick zu nehmen.“
Dabei stelle sich die Frage: Wie kann man MINT-Bildung bereits im Kindergarten beginnen und dann über die Hochschule hinaus bringen? MINT-Kompetenz ist Zukunfts-Kompetenz und Grundlage für Berufsorientierung.
Neue und aktuelle MINT-Initiativen präsentierte Dr. Christof Wegscheid-Gerlach vom Chemikum Marburg: „EMIL-IA Empowerment für MINT“ aus Marburg widmet sich der Ermutigung für MINT mit sprachsensiblen Lernmaterialien. Gewonnenes Interesse soll bei Kindern und Jugendlichen von sechs bis 16 Jahren möglichst aufrechterhalten werden – durch mobile Experimentierangebote und Einführung ins Programmieren. Ebenfalls neu: die „MINTmit Aktionstage 2025.“
Jens Schumacher von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) stellte Experimente und Mitmachaktionen für Schulklassen der Jahrgangsstufen 5-10 vor. Vom 10. bis 13. Juni 2025 können Hochschulen, Institutionen, Science Center, regionale Unternehmen, außerschulische Lernorte, Vereine und Verbände Maßnahmen anbieten. Der MINT-Hub der Universität Kassel ist bereits einen Schritt weiter: Hier konnte man sich bei den letzten Aktivitäten vor Besuchern kaum retten, berichtete Prof. Dr. Andreas Meister von der Universität Kassel. Erprobte Konzepte könne man auch auf die Gewinnung von Auszubildenden in MINT-Berufen übertragen.
Die Veranstaltung endete mit intensivem Netzwerken an Thementischen zu den Gebieten Schülerforschung, außerschulische Lernorte, Wettbewerbe, Nachwuchsgewinnung und Berufsorientierung. Die angebotenen Führungen durch das Chemikum boten MINT zum Anfassen.
* pm: Regionalmanagement Mittelhessen, Gießen