Stadt und Land: Green Meetings und Events in Marburg und dem Landkreis

Die Initiative „Green Meetings & Events in Marburg Stadt und Land“ hat Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Dienstag (30. Januar) vorgestellt. Vor vier Jahren haben sich Akteure aus der Tagungsbranche der Region zusammengeschlossen und aus einer Vision eine Handlungsstrategie entwickelt.
„Die Initiative hat sich ganz dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben“, lobte Spies das Projekt. „Sie hat sich so bedeutender Themenfelder wie Regionalität, Mobilität, Energie, Work-Life Balance und Inklusion angenommen.“
Dabei gehe es darum, die Region „als Destination für nachhaltiges Tagen zu etablieren und neue Kunden zu gewinnen“, stellte Spies heraus. „Und ich halte das für eine wunderbare Idee, was hier entsteht.“
Heute gehe es immer mehr darum, Aufmerksamkeit für klima- und umweltfreundliches Verhalten zu bekommen, erklärte der Oberbürgermeister. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein; leider sei das aber manchmal noch nicht so.
Spies und auch Landrätin Kirsten Fründt betonen in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf für nachhaltiges Handeln unter anderem mit ihren ambitionierten Klimaschutzzielen optimale Voraussetzungen bieten: Von regionalen, biologisch produzierten Lebensmitteln und fair gehandelten Waren über kurze Transportwege bis hin zu nachhaltig arbeitenden Dienstleistern sei die Region Marburg-Biedenkopf prädestiniert für die Umsetzung des Vorhabens. Eine nahezu barrierefreie Infrastruktur in der Stadt und entsprechend gestaltete Örtlichkeiten sind der Rahmen für eine in Marburg bereits seit Jahrzehnten traditionell gelebte Inklusion.
Vor diesem Hintergrund wurde der Arbeitskreis „Nachhaltiges Tagen in Marburg“ gegründet, erläuterte Geschäftsführer Klaus Hövel von der Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH (MSLT). Die MSLT hat sich mit der Agentur SCM messe event marketing GmbH, dem Hotel Marburger Hof, dem Erwin-Piscator-Haus/Veranstaltungsmanagement und dem Technologie- und Tagungszentrum Marburg (TTZ) sowie externen Experten von „Green Globe“ und „Co2OL“ regelmäßig getroffen. So entstand die Idee der Leitbild-Entwicklung mit dem Titel „Green Meetings & Events in Marburg Stadt und Land“, um die Universitätsstadt Marburg sowie den Landkreis Marburg-Biedenkopf als Standort für nachhaltiges Tagen am Markt zu positionieren.
„Und wir haben uns beteiligt, um die Grundlage für zukünftiges Handeln im Tourismus in allen Bereichen nachhaltiger gestalten zu können“, erklärte Hövel. Die Initiative ermöglicht den teilnehmenden Unternehmen und Veranstaltungshäusern den gemeinsamen Aufbau einer transparenten Wertschöpfungskette und die Nutzung wirtschaftlicher Netzwerke wie Ausbildungs- und Einkaufsverbünde. Durch intensive Zusammenarbeit und regelmäßigen Erfahrungsaustausch profitieren die Partner voneinander, werten ihre Betriebe qualitativ auf und gewinnen Kundinnen und Kunden sowie Marktanteile.
Wettbewerbsvorteile für das eigene Unternehmen wie auch für den Standort an sich, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und optimierte Regionalentwicklung sind das Ergebnis. Alle Beteiligten hoben hervor, dass eben keine Konkurrenzsituation entstehe, vielmehr auch branchenübergreifend voneinander profitiert werde.
„Man muss an den Markt herantreten; und jeder bringt für das Ziel einer nachhaltigen Außenwirkung seine Erfahrungen ein“, sagte Roman Osada von SCM. „Partnerschaft heißt Motivation“, ergänzte Michaela Wolf vom TTZ.
Wer sich für eine Mitgliedschaft interessiert, findet auf der Homepage www.green-meeting-marburg.de ausführliche Informationen zu „Green Meetings & Events in Marburg Stadt und Land“. Um Partner zu werden, muss der so genannte „Grüne Leitfaden“ ausgefüllt und eine „Absichtserklärung“ unterzeichnet werden. Damit wird der gemeinsamen Einhaltung ausgewählter Nachhaltigkeitskriterien ebenso zugestimmt wie den langfristigen Zielsetzungen auf Grundlage des „Drei-Säulen-Modells ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit“.
Das erste neue Mitglied konnte bereits gewonnen werden und hat zugestimmt. Dabei handelt es sich um das Hotel im Kornspeicher.
Dessen Vertreter Rocco Pabst freute sich, dass ein relativ kleines Hotel die Möglichkeit habe, sich so öffentlichkeitswirksam darzustellen. Schließlich verfolge sein Haus nicht nur den Inklusionsgedanken, sondern habe sich energetisch vor der Eröffnung 2009 sehr engagiert.
In dieser Hinsicht erfülle das Erwin-Piscator-Haus (EPH) – erst kürzlich umfangreich saniert und umgebaut – die besten Voraussetzungen, erklärte Fachdienstleiterin Karin Stichnothe-Botschafter. Wie Michaela Richter vom Marburger Hof betonte, habe sich ihr Hotel bereits intensiv mit einer Verbesserung auseinandergesetzt.
Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in Stadt und Landkreis zu optimieren und gleichzeitig eine geringe Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt zu garantieren. Gastronomie-, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote sollen im Einklang mit Umwelt- und Klimaschutz und der Nutzung regionaler Ressourcen und Potentiale eingerichtet und verbessert werden. Durch transparente Unternehmensführung, faire Löhne und konsequente Chancengleichheit aller Personengruppen soll eine langfristige Mitarbeiter- und Kundenbindung erreicht werden.
Die Bedürfnisse und Ansprüche der Gäste sowie der lokalen Bevölkerung werden bestmöglich erfüllt und die künftigen Entwicklungen und Chancen der Region werden im Sinne ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit gesichert. Alle können von einer gelebten Umwelt- und Ressourcenschonung und der Nutzung regionaler Potentiale in der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf profitieren.

* pm: Stadt Marburg

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