Viele Baumschäden in der Stadt erfordern ganzjährige Pflegearbeiten unter Artenschutz. Das hat der Magistrat am Dienstag (23. Juli) mitgeteilt.
Der Klimawandel hat große Auswirkungen auf die Marburger Stadtbäume. Um sie zu pflegen und zu erhalten, ist immer mehr Arbeit nötig. Bis 2020 hat die Stadt etwa 1.700 Mal Pflegearbeiten an Bäumen in der Stadt vorgenommen, damit sie verkehrssicher bleiben. 2023 gab es bereits 4.700 Mal Baumpflegearbeiten in der Stadt.
Die Pflegearbeiten werden regelmäßig durchgeführt, um die Sicherheit der Menschen in Marburg zu gewährleisten. Das geschieht beispielsweise mit der Entfernung von abgestorbenen und zu tief hängenden Ästen über Straßen und Bürgersteigen. In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl dieser Maßnahmen mehr als verdoppelt.
Auch derzeit ist die Anzahl an Baumpflegearbeiten hoch. Aalleine mit städtischem Personal ist sie daher nicht mehr fristgerecht zu erledigen. Deshalb wird die Stadt durch mehrere Fachbetriebe unterstützt.
Bei den Baumpflegearbeiten wird der – im Bundesnaturschutzgesetz festgeschriebene – Artenschutz beachtet. Grundsätzlich darf nach Naturschutzrecht während der Brutzeit der Vögel von März bis September lediglich der jährliche Zuwachs an Bäumen und Hecken entfernt werden. Außerdem dürfen dringende Maßnahmen zur Verkehrssicherung stattfinden. Dabei dürfen jedoch Vögel sowie deren Eier und Nester keinesfalls verletzt, getötet oder beschädigt werden. Die beauftragten Firmen verfügen allesamt über eine artenschutzfachliche Zertifizierung und sind verpflichtet, artenschutzrechtliche Kontrollen durchzuführen, um beispielsweise Brutnester vorab ausfindig zu machen und um anschließend entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen zu können.
Die häufigen Trocken- und Hitzeperioden der vergangenen Jahre haben den Bäumen im Stadtgebiet stark zugesetzt. Ebenso ist der ausgebliebene Niederschlag in den vergangenen Winterhalbjahren und das damit einhergehende Absinken des Grundwasserspiegels ein entscheidender Vitalitätsfaktor für die älteren Bäume. Das laufende Jahr ist erfreulicherweise niederschlagsreicher. Das reicht aber nicht aus, um den ausgebliebenen Niederschlag der vergangenen Jahre auszugleichen.
* pm: Stadt Marburg