Sechs Projekte: Stiftung fördert Forschung in Mittelhessen mit einer Million Euro

Zum elften Mal hat die von-Behring-Röntgen-Stiftung Fördermittel für medizinische Forschungsprojekte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität bewilligt. Über insgesamt eine Million Euro für sechs Forschungsvorhaben können sich die Begünstigten freuen.
Stellvertretend für ihre Arbeitsgruppen nahmen die Projektsprecher am Freitag (19. Januar) in Gießen die Bewilligungsurkunden aus den Händen von Stiftungspräsident Friedrich Bohl entgegen. Mit den Geldern werden ab 2018 Kooperationsprojekte mit gemeinsamer Beteiligung von Marburger und Gießener Wissenschaftlern sowie einzelne Forschungsvorhaben von Nachwuchswissenschaftlern finanziert, die unter anderem an Themen aus den Bereichen Lungenforschung, Neurowissenschaften und Tumorforschung arbeiten.
Lungenkrebs gehört zu den Krebsarten mit der höchsten Sterberate. Die Tumorforscher Prof. Dr. Tilman Borggrefe aus Gießen und Prof. Dr. Thorsten Stiewe aus Marburg gehen der Frage nach, welche Rolle die Gene NOTCH und TP73 bei der Krankheitsentstehung und Therapie von kleinzelligen Bronchialkarzinomen spielen. Das Kooperationsprojekt wird mit 160.000 Euro gefördert.
Autismus-Spektrum-Störungen sind tiefgreifende psychische Störungen, die Betroffene stark in der sozialen Interaktion und Kommunikation beeinträchtigen. Die Erkrankung hat viele Erscheinungsformen und gleicht in einigen Symptomen anderen psychischen Störungen.
Die Marburger Psychologin Prof. Dr. Inge Kamp-Becker und ihre Kooperationspartner wollen Autismus mit Hilfe von Biomarkern besser diagnostizieren und von anderen Krankheitsbildern abgrenzen. Ziel des mit 200.000 Euro geförderten Projektes ist es, Erkrankte individueller behandeln zu können.
Dr. Silvia Fischer, Prof. Dr. Stefan Bauer und ihre Projektpartner wollen in ihrem Forschungsvorhaben die Aktivierungsmechanismen von Immunzell-Rezeptoren charakterisieren, die durch Alarmmoleküle wie extrazelluläre Ribonukleinsäuren ausgelöst werden. Sie konzentrieren sich dabei auf sogenannte sterile Entzündungen, die nicht infektiös-bakteriell bedingt sind, die es aber erlauben, neue Möglichkeiten zur Steuerung solcher Reaktionen aufzuzeigen. Ziel des mit 200.000 Euro unterstützen Vorhabens der Gießener und Marburger Biochemiker und Immunologen ist die Entwicklung neuer Therapiemaßnahmen zur Eindämmung solcher Entzündungsprozesse.
Prof. Dr. Dominik Oliver und Prof. Dr. Andreas Meinhardt gehen der Frage nach, welche Funktion bestimmte Signalenzyme in der Zellbiologie der Spermienentstehung haben. Das grundlagenwissenschaftliche Kooperationsprojekt der Marburger Physiologen und Gießener Reproduktionsforscher zu spannungsgesteuerten Lipid-Phosphatasen wird mit 140.000 Euro gefördert.

* pm: von-Behring-Röntgen-Stiftung

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