Neue Wege für internationale Studierende in die Berufstätigkeit rekrutieren die Fachkräfte von morgen. Das Projekt „MarWay“ erhält dafür 1,2 Millionen Euro.
Der Fachkräftemangel betrifft auch akademische Arbeitskräfte, ob in Medizin, IT oder Bildungssektor. Ein Lösungsweg können Fachkräfte aus dem Ausland sein. Und sie sind oft bereits vor Ort an der Phillips-Universität.
Über 20 Prozent der Studierenden der Philipps-Universität kommen aus dem Ausland. Viele von ihnen haben sich gerade wegen der guten Berufsaussichten für ein Studium in Deutschland entschieden und können sich vorstellen nach dem Studium hier zu arbeiten. Doch im Studienverlauf sowie beim Berufseinstieg begegnen ihnen verschiedene Hindernisse und Herausforderungen. Das mit 1,2 Millionen Euro eingeworbene Projekt „MarWay“ will diese Hemmnisse abbauen.
Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes betonte, wie Studierende schon jetzt mit ihren Erfahrungen, Ideen und Talenten die Universität, die Stadt und die regionale Wirtschaft bereichern: „Dieses Potential zu fördern, ist wichtig, und gleichzeitig sollen und müssen unsere Studierenden ihren eigenen Weg gehen. Als Universität geben wir ihnen mit MarWay das nötige Handwerkszeug mit auf ihren individuellen Weg in die Berufstätigkeit.“
Hannken-Illjes ergänzte: „Wir sehen uns in der Verantwortung, gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte aus unserer Hochschule in den Arbeitsmarkt zu entlassen. Dafür ist die Philipps-Universität Marburg mit Projekten wie MarWay optimal aufgestellt.“
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat sich die Gewinnung internationaler akademischer Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zum Ziel gesetzt und mit Geldern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die „Initiative internationale Fachkräfte“ initiiert. Von 2024 bis 2028 werden bundesweit Hochschulen bei der Qualifizierung internationaler Studierender als zukünftige Fachkräfte unterstützt. In der Programmlinie „FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ hat die Philipps-Universität erfolgreich einen Projektantrag gestellt und erhält über einen Zeitraum von knapp fünf Jahren Fördergelder von 1,2 Millionen Euro.
Dabei setzt die Philipps-Universität regionale Schwerpunkte und betont das besondere Potenzial ausländischer Studierender. Das Projekt „MarWay – Wege in die Berufstätigkeit für internationale Studierende“ legt den Fokus auf eine eigeninitiativ geprägte Berufsbiografie-Profilbildung sowie eine individuelle Karriereweichenstellung bereits zu Beginn des Studiums. Übergänge im Studienverlauf und in die Berufswelt werden professionell vorbereitet, moderiert und begleitet.
Das mehrstufige Konzept verknüpft berufsbezogene Beratungs- und Support-Leistungen, ein breites Angebotsportfolio an Workshops, Coaching und Mentoring-Formaten, studienbegleitende Sprach- und Fachkurse und ein curriculares Angebot an neuen „MarSkills“-Wahlpflichtmodulen, die allesamt den Fokus auf die Qualifizierung für den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt legen und bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal unter den DAAD-geförderten Hochschulen bilden. Die Maßnahmen tragen zur Studienerfolgssicherung, Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit und der Arbeitsmarktintegration der internationalen Studierenden an der Universität bei, so dass sie als akademisch ausgebildete Fachkräfte von morgen den deutschen und regionalen Arbeitsmarkt nachhaltig stärken und bereichern.
Zentral ist dabei auch der Auf- und Ausbau kooperativer Netzwerke mit regionalen arbeitsmarktrelevanten Partnern aus Wirtschaft, Bildung und Politik. Der Wirtschaftsstandort Marburg und Mittelhessen mit seinem Knowhow im Bereich Pharma und Biotechnologie soll dabei ein Schwerpunkt sein. Mit „MarWay“ trägt die Philipps-Universität gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern zu einem nachhaltigen und vielfältigen Wachstum der Region Mittelhessen bei. Sehr gut ausgebildete Absolvent*innen werden als Fachkräfte in der Region gehalten, da ihnen schon frühzeitig realistische berufliche Bleibeperspektiven vor Ort eröffnet werden und sie durch die Bildungsangebote befähigt werden für sich selbst fundierte Entscheidungen zu treffen.
In der Koordination der Maßnahmen arbeitet das Dezernat für Internationale Angelegenheiten und Familienservice eng mit dem Dezernat für Studium und Lehre der Universität zusammen. Ein zentraler Student-Service-Hub, der von der Fachexpertise des International Office und des Career Service profitiert, hält berufsbezogene Beratungs-, Support- und Service-Leistungen für internationale Studierenden bereit.
* pm: Philipps-Universität Marburg