Sturla Brandth Grøvlen erzeugt Magie auf der Leinwand. Am Samstag (4. Mai) hat er den 23. Marburger Kamerapreis erhalten.
Der Preisträger des diesjährigen Marburger Kamerapreises ist der Bildgestalter Sturla Brandth Grøvlen. Dden – mit 5.000 Euro dotierten –
Preis nahm er am Samstag (4. Mai) von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss, im Cineplex Marburg entgegen.
„Menschen mit neuen Ideen sind immer Zumutung und Bereicherung zugleich“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei der Verleihung des 23. Marburger Kamerapreises im Cineplex. „Es bedarf Mut und Offenheit, nicht gleich zu sagen: ,Das ist verrückt!‘, sondern es auszuprobieren. Diesen Mut wünsche ich Ihnen, und auch uns, in den unterschiedlichsten Lebenslagen weiterhin. Lassen Sie uns offenbleiben, damit Neues entstehen kann und Sie, Herr Grøvlen, uns auch in Zukunft wunderschöne Bilder und die Magie des Kinos schenken.“
Der Präsident der Philipps-Universität, betonte: „Im Fall von Sturla Brandth Grøvlen sind es nicht nur die Geschichten der oft jugendlichen Protagonisten, die Zukunft als Thema in den Fokus rücken. Vielmehr verkörpert er auch selbst diese Zukunft – und wir freuen uns auf zukünftige Projekte, die von seinem frischen Blick, dem großen Mut zum kreativen Risiko und seiner eindrucksvollen Schaffenskraft und Könnerschaft geprägt sind.“
Die Jury würdigte Brandth Grøvlen als außergewöhnlichen Bildgestalter mit thematischer Vielfalt und besonderem Gespür für die Natur und einer Affinität zum skandinavischen Licht. Die Laudatio auf den Preisträger hielt der deutsche Schauspieler und Filmregisseur Sebastian Schipper, mit dem Sturla Brandth Grøvlen den Film „VICTORIA“ (2015) in einer einzigen – mehr als zwei Stunden langen – ungeschnittenen Einstellung gedreht hat. Mit dem Film gelang Grøvlen der Durchbruch.
„Sturla ist unglaublich zuverlässig und gleichzeitig ein Kameramann, der den Mut hat, verrückte Dinge auszuprobieren“; und diese Kombination habe ich bisher selten erlebt“, sagte Schipper in seiner Laudatio.Für „VICTORIA“ erhielt Brandth Grøvlen den Deutschen Filmpreis für die Beste Kamera und den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin für seine herausragende künstlerische Leistung.
Die Hollywood Schauspielerin Glenn Close, mit der Brandt Grøvlen den Film „THE SUMMER BOOK“ gedreht hat, der bald in den Kinos erscheint, sandte eine Videobotschaft zur Preisverleihung, in der sie ihren großen Respekt für seine Arbeit zum Ausdruck brachte: „Mit dir zu arbeiten, ist Poesie. Ich liebe es, wie du improvisierst, um eine gewisse Qualität des Lichts zu erzeugen oder ein kleines Detail herauszuarbeiten, das dir dabei hilft, die Geschichte zu erzählen.“
Brandth Grøvlen bedankte sich für die Auszeichnung und den herzlichen Empfang in Marburg. „Die vergangenen drei Tage haben mich überrascht. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass meine Arbeit einmal studiert würde. Dabei ist es meine Arbeit, mir Dinge vorzustellen. Ich verlasse Marburg inspiriert und mir fällt es schwer, meine Dankbarkeit für den Preis, die Herzlichkeit und die gesamte Erfahrung in Worte zu fassen.“
Brandth Grøvlen studierte zunächst am Lillehammer University College, dem European Film College und an der Bergen Academy of Art and Design. Von 2007 bis 2011 studierte er in Kopenhagen an der National Film School of Denmark und drehte in dieser Zeit seine ersten Kurzfilme und Dokumentationen. Innerhalb weniger Jahre übernahm er bei einer Vielzahl von Projekten die Bildgestaltung.
Darunter war der – mit dem „Academy Award“ als beste internationale Produktion ausgezeichnete – Film „DRUK“ (Der Rausch 2020) von Thomas Vinterberg mit dem Schauspieler Mads Mikkelsen in der Hauptrolle. Im Jahr darauf folgte „DE USKYLDIGE“ (The Innocents) in der Regie von Eskil Vogt, für den er den Sven Nykvist Award beim Göteborg International Film Festival 2022 erhielt. Für das Kriegsdrama „KRIGSSEILEREN“ (War Sailor) vom Jahr 2022 in der Regie von Gunnar Vikene wurde er von der American Society of Cinematographers mit dem ASC Spotlight Award geehrt. Die Philipps-Universität und die Universitätsstadt Marburg vergaben den –
von Prof. Dr. Malte Hagener, Dr. Martin Jehle und dem Fachdienst Kultur geleiteten und organisierten – Marburger Kamerapreis zum 23. Mal. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Summe wird gemeinsam von ARRI und der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB) gestellt.
Die Verleihung fand im Rahmen der 25. „Bild-Kunst Kameragespräche“ statt, die am Donnerstag (2. Mai) mit dem Film „Sture Böcke“ unter der Regie von Grímur Hákonarson eröffnet wurden. Musikalisch begleitet wurde die Verleihung von den Jazzrobots.
Während seines Besuchs in Marburg trug sich Brandth Grøvlen auch in das Goldene Buch der Stadt Marburg ein. Er bedankte sich für den herzlichen Empfang und betonte, dass er den Besuch in Marburg, der auch die erste Reise seines neugeborenen Sohnes war, für immer in Erinnerung behalten werde. Weitere Informationen finden sich unter www.marburger-kamerapreis.de.
* pm: Stadt Marburg