Western sind in Verruf gekommen. Viele betrachten sie als Ausdruck kolonialistischer Ideologie.
Eine Umbenennung von Ostern in „Western“ steht darum nicht zur Diskussion. Die Meldung einer entsprechenden Forderung der „Ukrainischen Kriegsgegnergemeinschaft Marburg“ (UKGM) am Montag (1. April) war ein Aprilscherz. Eine solche Vereinigung existiert nicht. Die Abkürzung „UKGM“ steht für das Universitätsklinikum Gießen und Marburg.
Außerdem beruht der Namen des christlichen Osterfests garantiert nicht auf der Himmelsrichtung. Die Vermutung des berühmten Märchenerzählers Jakob Grimm, der Name „Ostern“ sei auf eine germanische Frühlingsgöttin namens „Ostara“ zurückzuführen, ist in derWissenschaft aber umstritten. Weithin unstrittig ist jedoch, dass Volksbrauchtum wie die Bemalung von Eiern oder die Verwendung von Hasen als vorchristliche Symbole von Fruchtbarkeit anzusehen sind, die das christliche Auferstehungsfest sich einverleibt hat.
Letztlich ist die marburg.news-Redaktion am Montag (1. April) in die Fußstapfen der beiden Brüder getreten, die ihre Idee zum Sammeln von Volksmärchen bei einem Plausch im Salon der Professorengattin Gunda von Savigny im Forsthof an der Ritterstraße entwickelt haben. Im Gegensatz zu den Geschichten der Brüder Grimm ist das Märchen von der angeblichen Forderung nach einer Umbenennung des Osterfests aber nicht dem „Volksmund“ abgehorcht, sondern frei erfunden. Mit ihm wurden die Lesenden von marburg.news am Ostermontag festgerecht in den April geschickt.
* Franz-Josef Hanke