Gebaut: Sanierung der Gewächshäuser auf den Lahnbergen

Einen Baufortschritt bei der Gewächshaus-Sanierung meldet die Philipps-Universität. Die energetische Sanierung im Botanischen Garten auf den Lahnbergen kommt voran.
Im Botanischen Garten der Philipps-Universität auf den Lahnbergen geht es mit der lange geplanten Sanierung der Gewächshausanlage voran: Nachdem im ersten Bauabschnitt die vier Orchideen-Sammlungshäuser ab November 2023 abgebaut wurden, finden nunmehr Fundamentarbeiten und die Verlegung der Abwasserleitungen im Boden statt. Das ist die Voraussetzung für die Errichtung von vier neuen Sammlungshäusern, die den aktuellen Energiestandards entsprechen. Bis Ende des Jahres 2024 sollen die Arbeiten beendet sein, danach werden die restlichen sechs Anzuchtgewächshäuser, die unter anderem Sammlungen für das Kanarenhaus und das Australienhaus beinhalten, in diesem Bereich mit identischem Vorgehen erneuert.
Der nun begonnenen Modernisierung der Gewächshäuser ging eine mehrjährige Planungsphase voran. Mit dem Vorhaben will die Philipps-Universität im Botanischen Garten zehn kleine Anzucht- und Sammlungsgewächshäuser erneuern und drei der historischen Bauten erhalten, in denen auch Pflanzen für die Forschung und Lehre herangezogen werden.
Im diesem ersten Bauabschnitt wurden zunächst die Glasteile der Sammlungshäuser in Handarbeit mit Schweißbrenner und Kran abgebaut. Für die Demontage der Fundamente kam ein Bagger zum Einsatz. Bis Orchideen und Pflanzenzöglinge wieder ihr Stammquartier beziehen können, wird es noch einige Monate dauern. Sie finden derzeit in anderen Gewächshäusern des Botanischen Gartens und des benachbarten Fachbereichs Biologie Unterschlupf.
Die Modernisierung der Anzucht- und Sammlungsgewächshäuser kostet voraussichtlich rund 4,1 Millionen Euro. Die Hälfte finanziert das Land Hessen durch einen Zuschuss aus dem „COME“-Programm zur Verbesserung der Energiebilanz. Die Finanzierung dieser Maßnahmen wird zusätzlich durch die aktuelle Spendenkampagne „Ich blüh für dich. Spende für mich.“ unterstützt.
Für die Sanierung der acht großen Schaugewächshäuser – dem Publikumsmagneten des Botanischen Gartens – wird derzeit ein Sanierungsplan für die kommenden Jahre erarbeitet. Die Schaugewächshäuser, die eine Vielzahl exotischer Pflanzen nahezu aller Erdteile beheimaten, müssen ebenfalls energetisch saniert werden. Dafür müssen mehr als 5.000 Quadratmeter Glas und Sprossen erneuert, Sockel und Träger gefestigt, Dächer und Giebel sowie die Heizungsanlage und die Elektrik modernisiert werden. Langfristig soll so das gesamte Gewächshausensemble als Schaufenster der Artenvielfalt erhalten, energetisch dem Stand der Technik angepasst und somit zukunftsfähig gestaltet werden.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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