Einen Tag dabei: TeamMit-Netzwerktreffen in Wetzlar

„Hightech trifft Network“ lautete das Motto des „TeamMit“-Netzwerktreffens der Automobilindustrie auf der „W3+ Fair“ in Wetzlar. Beteiligt daran war auch die Philipps-Universität.
120 Vertreterinnen und Vertreter von Automobilzulieferern aus der Bildungs-
und der Wirtschaftsregion Mittelhessen trafen sich auf Einladung des Transformationsnetzwerks „TeamMit“ auf der Messe „W3 +“ in Wetzlar. Ziel war es, den aktuellen Stand der Transformation zu diskutieren, neue Impulse zu setzen und die nächsten Schritte zu planen. Gehaltvolle Inputs lieferten Analyst Jürgen Pieper und Prof. Dr. Michael Stephan. Dazu gab es intensive Workshops und Gelegenheiten zum automotiven Netzwerken.
Das zweite große „TeamMit“-Netzwerktreffen seit seiner Gründung 2022 fand auf der „W3+ Fair“ in der Buderus Arena in Wetzlar statt. Nach dem gemeinsamen Messerundgang eröffnete Manfred Wagner das Event offiziell mit motivierenden Grußworten; der Oberbürgermeister von Wetzlar erwartete „Gutes Teamplay an dieser auch sportlich erfolgreichen Stätte“. Hauptgeschäftsführer Dietmar Persch von der IHK Lahn-Dill ergänzte: „Wir lassen disruptive Innovationen zu, die Region ist zukunftsfähig“, während Christoph Ulrich, der Gießener Regierungspräsident sicher war: „Mit unserer beeindruckenden Bildungs- und Wirtschaftsregion werden wir die Transformation schaffen.“ Stefan Füll, der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalmanagement Mittelhessens konstatierte: „Auch bei der beruflichen Bildung sind wir auf einem guten Weg.“ Beeindruckt und erfreut zeigten sich alle darüber, dass so viele Unternehmen der Einladung gefolgt waren.
Auf der „en-tech Stage“-Hauptbühne erörterte Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler die Frage „Wohin fährt die Automobilindustrie in diesem nie dagewesenen Spannungsfeld?“. Dabei beleuchtete er die diffuse Wirtschaftslage zwischen Corona, Krieg und Krisen. Zwischen Rekordgewinnen und Entlassungen laste gerade auf Automobilzulieferern das Problem, keine sichere Planungsgrundlage zu haben. Nach einer tiefgehenden Analyse globaler, nationaler und regionaler Faktoren schloss er dennoch zuversichtlich und mit der erfreulichen Erwartung „Ab 2025 geht es wieder aufwärts“.
Pieper identifizierte den Hybrid-Antrieb dabei als attraktive Brückentechnologie, die den Käufern beide Antriebswelten ermöglicht und zugleich für die Wertschöpfungskette mit höheren Margen lukrativ scheint. Projektmanager Dominic-Klaus Diessner von „TeamMit“ kommentierte die Keynote: „Das Projekt erlaubt uns immer wieder Branchenkenner und Experten wie Herrn Pieper einzuladen. Ohne Marktanalyse als Basis können weder unsere Unternehmen noch die Region eine saubere Strategie entwickeln.“
Prof. Dr. Michael Stephan ist Inhaber der BWL-Professur für Technologie- und Innovationsmanagement an der Philipps-Universität und Mitinitiator von „TeamMit“. Er entwickelt mit seinem Team eine Transformationsstrategie für mittelhessische Automobilzulieferer und stellte in seinem Vortrag fest, dass Mittelhessen trotz der Bedeutung für die Region nur ein begrenzt ausgeprägtes automobiles Selbstverständnis hat. Dafür konnte er aber aus der Erhebung unter anderem die hohe Innovationskraft und die große Kooperationswilligkeit der Unternehmen bestätigen. Er beschrieb Mittelhessen als einen Automobilstandort der Zukunft und betonte: „Für die erfolgreiche Transformation braucht es eine Fülle von Einzelmaßnahmen und eine kohärente Gesamtstrategie.“
Im zweiten Teil der Veranstaltungen gab es drei Workshops, die sich mit den Schwerpunktthemen Technologie, Qualifizierung und Netzwerkstruktur beschäftigten. Dabei konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen mit „TeamMit“ reflektieren, neue Impulse geben und gemeinsame Ziele für die Zukunft formulieren. Die Ergebnisse warfen ein erfreuliches Bild auf die Arbeit von „TeamMit“.
Dabei sind neben vielen Details insbesondere zwei Aspekte festzuhalten: Auf der einen Seite wurde der klare Wunsch formuliert, die Arbeit von „TeamMit“ zu vertiefen und zu intensivieren. Auf der anderen Seite herrschte große Einigkeit darüber, dass es wichtig sei, eine dauerhafte Struktur für das Transformationsnetzwerk zu etablieren und die dafür notwendige Finanzierung zu sichern. Die Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen betonten, dass es wichtig sei, die Transformation mit einem Unterstützungsangebot zu begleiten, wie es mit „TeamMit“ bereits verankert sei. „Nicht alle müssen bei den konkreten Projekten mitmachen, aber alle sollten die Chance haben, von den Erkenntnissen zu profitieren“, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt.
Das Transformationsnetzwerk der Automobilindustrie in Mittelhessen für strategisches Qualifizierungs- und Technologiemanagement – TeamMit – ist angetreten, um mittelhessische Zulieferbetriebe der Automobilindustrie und deren Beschäftigte zu unterstützen. Dafür bietet „TeamMit“ unter dem Motto „Vernetzt. Mehrwert. Schaffen“ eine Reihe kostenfreier Leistungen. Das „TeamMit“-Netzwerk wird von einem starken Konsortium getragen und vorangetrieben. Dazu gehören als Projektkoordinator das Regionalmanagement Mittelhessen, das CompentenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD), die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH und die Philipps Universität.
Wer sich für die Leistungen von „TeamMit“ interessiert, kann sich direkt an das Netzwerk wenden. Kontaktmöglichkeiten finden sich auf www.teammit.net. Auf der Website finden sich alle grundlegenden Informationen über die Arbeit und die TeamMit-Partner, kommende Veranstaltungen und einen vertiefenden Blog.

* pm: Regionalmanagement Mittelhessen

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