Die Stadt investiert 20 Millionen Euro für einen Neubau an der Erich Kästner-Schule in Cappel. Bei einer Info-Veranstaltung informierte sie über das Bauprojekt.
Mit einer Investitionssumme von 20 Millionen Euro ist der Neubau der Erich Kästner-Schule das seit Jahrzehnten größte Schulbauprojekt der Universitätsstadt Marburg. Die Arbeiten haben im Sommer mit der Beseitigung des Bestandsgebäudes begonnen. Der Abriss ist inzwischen fast abgeschlossen.
Demnächst gehen die Arbeiten in die nächste Phase. Über das Gesamtprojekt, den aktuellen Stand sowie die weiteren Schritte informierte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen gemeinsam mit Hendrik Schmidt vom städtischen Fachdienst Hochbau, weiteren Mitarbeitenden der Stadt sowie Schulleiterin Astrid Schiller während einer öffentlichen Infoveranstaltung im Bürgerhaus Cappel.
„Ich danke allen Anwesenden für Ihr Interesse, heute Abend über das gegenwärtig größte Schulprojekt in Marburg miteinander ins Gespräch zu kommen und mögliche Fragen zu klären“, begrüßte Bürgermeisterin Bernshausen die Teilnehmenden der Informationsveranstaltung zum Neubau der Erich Kästner-Schule. Besonders den Anwohnenden, den Eltern und Schüler*innen sowie dem Schulkollegium dankte Bernshausen für das Verständnis und die Geduld im Zuge dieser großen Baumaßnahme. Es ist das größte Schulbauprojekt in der zweiten Auflage des BildungsBauProgramms (BiBaP II).
Die Erich Kästner-Schule (EKS) gehört zu den acht Gesamt-, Förder- und Berufsschulen, an denen die Lernbedingungen deutlich verbessert werden sollen. In der Veranstaltung wurde dargestellt, dass der Neubau der EKS in jeder Hinsicht aktuellen Anforderungen entsprechen wird. Nachhaltigkeit nimmt dabei einen großen Stellenwert ein.
Insgesamt wird die Stadt Marburg in den nächsten fünf Jahren rund 68 Millionen Euro in 26 verschiedenen Projekten investieren. Davon stammen aus dem BiBaP II rund 40 Millionen Euro. Zusätzlich stammen 27 Millionen Euro aus dem Digitalpakt und dem Medienentwicklungsplan.
Allein rund 20 Millionen Euro entfallen auf den Neubau der Erich Kästner-Schule im Marburger Stadtteil Cappel. Die Grund- und Förderschule benötigt einen Ersatzneubau für die Gebäude B und K. Damit geht auch eine erhebliche Erweiterung einher.
Dabei werden eine Küche mit Mensa und Flächen für die Betreuung erstellt. Nach sorgfältigen Untersuchungen ist der Abriss samt Neubau wirtschaftlicher als die Sanierung. Das Gebäude wird nahezu im Passivhausstandard errichtet.
Gebaut wird ein Stahlbetonskelett mit einer Fassade in Holzbauweise. Verwendet werden nachhaltige Baustoffe. Auch der Schulhof wird neugestaltet.
Während der Informationsveranstaltung standen den Interessierten die Bürgermeisterin, der Leiter des Fachdiensts Hochbau der Stadt Marburg und Andrea Baljé vom Fachdienst Schule sowie Klaus Wagner vom planenden „Architekturbüro Schmees I Wagner“ zur Verfügung. Daneben waren Schulleiterin Astrid Schiller, weitere Vertreter*innen des Schulkollegiums, Ortsvorsteher Peter Hesse sowie Mitglieder des Ortsbeirats Cappel, Quartiersmanagerin Vanessa Binzen, und Vertreter*innen des Elternbeirates anwesend.
Der Neubau mit einer Nutzungsfläche von 3276 Quadratmetern ist als sogenannter Clusterbau nach dem „Münchner Lernhauskonzept“ gedacht. Demnach sind die einzelnen „Lernhäuser“ um eine gemeinsame Mitte herum angeordnet. Die flexible Gebäudestruktur soll damit auch andere Nutzungen möglich machen, was eines der Nachhaltigkeitsziele ist.
Verschiedene Elemente gehören zum Energiekonzept. Dazu zählen Photovoltaikanlage, Gründach, Fassadenbegrünung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Vorkühlung durch Geothermie. Die Geothermieanlage dient der Heizwärmegewinnung und gleichzeitig der Kühlung im Sommer durch Fußbodenheizung. Das Regenwasser wird für die WC-Spülung genutzt. Zudem sind raumakustische Maßnahmen zur Förderung des Lern- und Arbeitsklimas geplant.
Nachdem im ersten Quartal 2023 mit dem Abriss begonnen wurde, starteten im November die Erdarbeiten. Mit dem Rohbau und den Betonierarbeiten kann voraussichtlich im April 2024 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2026 geplant.
Eine Förderung erfolgt durch die Kommunalrichtlinie. Mit diesem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz werden kommunale Akteure bei der Senkung von Treibhausgaseffekten unterstützt. Die Fördersumme aus diesem Programm beträgt 1,3 Millionen Euro.
* pm: Stadt Marburg