An Bedürftige: Ausschüttung der Theodor-Schubert-Stiftung

Eine Ausschüttung von 12.000 Euro an Bedürftige hat die Theodor-Schubert-Stiftung am Dienstag (28. November) getätigt. Anlass war der Geburtstag des Stifters.
Friedrich Max Theodor Schubert wäre am 28. November 129 Jahre alt geworden. Des Begründers der Theodor-Schubert-Stiftung haben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als Kurator der Stiftung, Stiftungsvorstand Heiko Wöllner sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und der Commerzbank bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken gedacht. Die Ausschüttung aus der Stiftung beträgt 12.000 Euro und kommt 64 älteren, bedürftigen Menschen zugute.
„Heute gedenken wir gemeinsam Friedrich Max Theodor Schubert, der fast sein ganzes Vermögen in die von ihm initiierte Stiftung eingebracht hat“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies anlässlich des Gedenkens an den Initiator der Theodor-Schubert-Stiftung. „Schubert hat seine Geburtsstadt nie vergessen und sorgt mit seiner Stiftung bis heute für die älteren, notleidenden Bürger*innen unserer Stadt.“
Am Geburtstag des Stifters gibt es daher jedes Jahr – wie von Schubert verfügt – eine kleine Runde bei Kaffee und Kuchen für diejenigen, die an der Ausschüttung beteiligt sind. In diesem Jahr sind das neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies Stadträtin auch Kirsten Dinnebier, Peter Schmidt vom Fachbereich Soziales und Wohnen der Universitätsstadt Marburg, sowie Stiftungsverwalterin Gabriele Seitz und Heiko Wöllner von der Commerzbank.
Zeitgleich wird an Schuberts Geburtstag Geld auf die Konten von älteren Marburgerinnen und Marburgern überwiesen, die finanzielle Engpässe – beispielsweise aufgrund von Schicksalsschlägen oder besonderen Belastungen –
haben. 2023 erhielten 48 Einzelpersonen und acht Paare einen Teil der Ausschüttung. Es gab je 200 Euro für Einzelpersonen und 300 Euro für Paare.
Spies berichtete von den Rückmeldungen, die die Stiftung von Menschen erhalten hat, die in der Vergangenheit bedacht worden waren: „Von den Bürger*innen kommen bewegende Briefe zurück. Ich erinnere mich an den Brief einer Bürgerin, die Angst vor Weihnachten hatte, weil sie keine Geschenke für ihre Enkel kaufen konnte. Die Auszahlung der Stiftung hat ihr diese Angst nehmen können.“
Der 1894 geborene Friedrich Max Theodor Schubert lebte bis 1900 in Marburg und kehrte 1912 in die Universitätsstadt zurück, um eine dreijährige Ausbildung als Kaufmann zu absolvieren. Nachdem er den Kriegsdienst abgeleistet hatte, begann er seine berufliche Laufbahn bei dem Reiseunternehmen „Lloyd“ in Norddeutschland, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1975 lebte. Im Laufe der Jahre arbeitete sich Schubert zum Direktor dieses Reiseunternehmens empor.
Den Bezug zu Marburg hat er jedoch nie verloren. Er bezeichnete sich immer als „Marburger Kind“. Seine Stiftung trägt aus diesem Grund den Namen „Theodor Schubert – ein Marburger Kind“.
Seine frühe Kindheit und die Kaufmannslehre in Marburg prägten ihn in erheblichem Maße. Beide Lebensabschnitte standen für ihn unter schwierigen äußeren Voraussetzungen, da die Schuberts in ärmlichen Verhältnissen leben mussten. Zur damaligen Zeit gab es nur geringe finanzielle Unterstützung durch die sogenannte „Wohlfahrt“. „Sozialhilfe, wie wir sie heute kennen, auf die sogar ein Rechtsanspruch besteht, gab es damals noch nicht“, erinnerte Spies.
Wahrscheinlich ist die anfänglich schlechte finanzielle Situation Schuberts die Grundlage zur Idee für die seit mehr als 40 Jahren bestehende Stiftung gewesen. Die Stiftungssatzung schreibt vor, dass mit einem Geldbetrag nur ältere, bedürftige Bürgerinnen und Bürger der Stadt Marburg bedacht werden dürfen. Das überprüft der Fachdienst Arbeit, Soziales und Wohnen der Universitätsstadt Marburg.

* pm: Stadt Marburg

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