Aus seinem Debütroman “Das Ende ist nah” las Amir Gudarzi am Dienstag (24. Oktober) im kleinen TaSch. Gut 50 Personen waren der Einladung gefolgt.
“ Es war wirklich eine elendige Arbeit. Am Ende konnte ich es kaum mehr ansehen.”
Der Autor gab zu er sähe sich sonst eher im Schreiben von Bühnenstücken. Einerseits liegt das einfach an der Länge des Werkes, andererseits fehlt im die Dramtik.
Gudarzi wurde 1986 in Teheran im Iran geboren. Seit 2009 lebt er im Exil in Wien, wo er als vielfach ausgezeichneter österreichischer Dramatiker und Autor arbeitet.
Der Autor erzählt in seinem Buch vom anstrebenden Künstler und jungen iraner “A”. Im ersten Kapitel wird der Leser sofort auf einen Protest im Iran im Jahr 2009 mitgenommen. Das etwas monotone und leicht gehetzte Vorlesen des Autors machte es den Zuhörern teilweise schwer den ereignisreichen ersten Seiten zu folgen.
Die leichte Nervosität des Autors legte als auch “A” im Buch in Österreich in einem Flüchtlingslager ankam. Der sympatische Österreicher brachte das Publikum öfter zum lachen trotz der ernsthaften Thematik.
Gudarzi berichtet von Problemen die sich viele kaum vorstellen können, die nicht mit Flüchtenden in Berührung kommen. Wenn “A” zum Beispiel von der Polizei zuerst wegen eventuellen Flaschgeldbesitz verhört wird. Einen triftigen Grund dafür gibt es eigentlich nicht. Und da das Geld nun mal echt war wurde daraufhin dem Protagonisten natürlich erstmal Diebstahl unterstellt. Warum sollter so einer auch mit so viel Geld herumlaufen.
Der Autor betonte, dass es ihm wichtig war die verschiedenen Arten von Gewalt darzustellen. Auf der einen Seite steht die Gewalt und Unterdrückung ausgeübt durch ein Regim im Iran. Auf der anderen Seite steht eine psychologische Gewalt und Rassismus.
Man kann beim lesen des Romans einmal in die Schuhe von jemand mit ganz anderen Problemen schlüpfen. Der leider zu kurz gehaltene Abend im Theater am Schwanhof (TaSch) hat schon einmal einen anregenden Denkanstoß in diese Richtung gegeben. Doch man sollte daran denken dass viele Menschen nicht einfach ein Buch zuklappen können wenn sie keine Lust mehr haben mit solchen Problemen konfrontiert zu werden.
* Paula Weppert