Eine große Otto Ubbelohde-Ausstellung präsentiert das Kunstmuseum der Philipps-Universität. Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag (19. Oktober) um 18 Uhr.
Mit dieser umfassenden Ausstellung im Herbst 2023 zeigt das Kunstmuseum Marburg einen Werküberblick des bedeutenden hessischen Malers und Graphikers Otto Ubbelohde (1867-1922). Ubbelohde hatte einen besonderen Blick für das Wesentliche der Natur und seine heimatliche Landschaft. Seine Gemälde und Graphiken machen sein Naturempfinden hier und jetzt erlebbar.
„Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt“ ist auch der Titel der Ausstellung, die am Donnerstag (19. Oktober) um 18 Uhr im Kunstmuseum der Philipps-Universität an der Biegenstraße eröffnet wird. Das vom Künstler selbst entworfene Wohn- und Atelierhaus in Goßfelden in der Nähe von Marburg bildete das Zentrum seines Schaffens. Der Künstler ließ sich nach Studienaufenthalten in München, Willingshausen und Worpswede um 1900 im Lahntal bei Goßfelden nieder. Dort hielt er die von der Industrialisierung weitgehend unberührte Landschaft in stimmungsvollen Gemälden und Zeichnungen fest.
Obwohl Ubbelohde seinen Lebensunterhalt vorrangig mit der Erstellung von Auftragsgraphik verdiente, verstand er sich vor allem als Landschaftsmaler. Eine Auswahl aus den reichen Beständen der Otto Ubbelohde-Stiftung und des Kunstmuseums Marburg, ergänzt um Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen, führt das ganze Spektrum der Kunst Ubbelohdes vor Augen. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden zahlreiche – teils großformatige –
Gemälde aus der Zeit nach 1900, die nahe und weite Blicke in die mittelhessische Landschaft eröffnen, zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Neben der Malerei wird in der Marburger Ausstellung das für Ubbelohdes Erfolg wichtige graphische Werk gewürdigt: Zusammen mit den international berühmt gewordenen Illustrationen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm wird eine Auswahl aus dem großen Fundus seiner Zeichnungen und Radierungen gezeigt.
Ubbelohdes Werk verkörpert eine Lebensauffassung, die stark von der Reformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts geprägt ist. Die Ausstellung will dazu anregen, darüber nachzudenken, welche Aspekte der Kunst-, Natur- und Lebensauffassung Otto Ubbelohdes auch heute noch relevant sind. Gleichzeitig werden neue Fragen aufgeworfen: „Wie gehen wir mit Landschaft und dem Erscheinungsbild unserer Ortschaften heute um?“
Bei dem Projekt kooperieren das Kunstmuseum Marburg, das mehr als 70 Gemälde Ubbelohdes sowie den Gesamtbestand seiner Radierungen und Exlibris besitzt, und die Otto Ubbelohde-Stiftung, die den Nachlass Ubbelohdes in seinem Künstlerhaus in Goßfelden bewahrt. Kunst aus beiden Institutionen, ergänzt um Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen, ist an sieben Orten im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu sehen: im Kunstmuseum Marburg, im Landgrafenschloss Marburg, im Otto Ubbelohde-Haus in Goßfelden, im Hessischen Staatsarchiv Marburg, in der Universitätsbibliothek, im Biedenkopfer Schloss und im Marburger Kunstverein.
Die Ausstellung „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt“ ist bis zum 25. Februar 2024 im Kunstmuseum Marburg zu sehen. Geöffnet ist das Museum mittwochs bis montags von 11 bis 17 Uhr. Dienstags bleibt es geschlossen. Jeweils am letzten Donnerstag im Monat ist das Kunstmuseum bis 21 Uhr geöffnet.
Der Eintritt kostet 5 Euro und ermäßigt 3 Euro. Jugendliche bis 18 Jahre sowie Studierende der Philipps-Universität und Mitglieder im Verein der Museumsfreunde haben freien Eintritt.
Im Kooperationsprojekt gibt es noch sechs weitere Ausstellungen: „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Motive aus dem Hinterland“ ist zu sehen im Hinterlandmuseum im Schloss Biedenkopf von Samstag (7. Oktober) bis Samstag (19. November). Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Ein Bild in der Ausstellung „Trabanten“ ist zu sehen im Marburger Kunstverein am Gerhard-Jahn-Platz in Marburg von Samstag (13. Oktober) bis Donnerstag (7. Dezember). „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Mit Blick auf Marburg“ ist zu sehen im Landgrafenschloss Marburg von Freitag (20. Oktober)bis zum 25. Februar 2024.
„Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Vor Goßfelden“ ist zu sehen im Otto Ubbelohde-Haus in Lahntal-Goßfelden vom 22. Oktober 2023 bis zum 25. Februar 2024. „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Ex libris“ ist zu sehen in der Universitätsbibliothek an der Deutschhausstraße vom 9. November 2023 bis zum 25. Februar 2024. Als letzte in der Reihe ist die Ausstellung „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt: Die Zeit des Ersten Weltkriegs“ zu sehen im Staatsarchiv Marburg am Friedrichsplatz vom 14. November 2023 bis zum 3. März 2024.
* pm: Philipps-Universität Marburg