Die Lebenshilfe spricht sich für Demokratie und gegen Diskriminierung aus. In Marburg hat am Freitag (29. September) ihre Mitgliederversammlung begonnen.
Bundesvorsitzende Ulla Schmidt hat die Mitgliederversammlung der Lebenshilfe im Erwin-Piscator-Haus (EPH) eröffnet. 350 Abgesandte aus ganz Deutschland beraten und morgen wichtige Zukunftsfragen.
Mit einem kraftvollen Bekenntnis zur Demokratie und gegen eine Politik der Diskriminierung, wie sie die AfD betreibt, hat die Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Lebenshilfe (BVLH) begonnen. In ihrer Eröffnungsrede sagte die Bundesvorsitzende Ulla Schmidt: „In Deutschland gibt es – wie in anderen Ländern – eine zunehmende Unterstützung für rechtsradikale Positionen und Parteien. Wir haben schon 2017 mit Bundesvorstand und Bundeskammer den Beschluss gefasst, dass AfD und Lebenshilfe nicht vereinbar sind. Wir stehen für demokratische Werte, für die Achtung der Menschen- und Grundrechte und setzen uns für Teilhabe statt Ausgrenzung ein.“
Die frühere Bundesministerin hieß rund 350 Abgesandte örtlicher Lebenshilfen aus ganz Deutschland – darunter mehr als 50 sogenannte Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter mit geistiger Beeinträchtigung – willkommen. Am Freitag (29. September) und Samstag (30. September) soll es um wichtige Zukunftsfragen gehen: Wie können Selbstvertreter*innen mit geistiger Beeinträchtigung in der Lebenshilfe, in Politik und Gesellschaft mehr mitreden und mitentscheiden? Was kann die Lebenshilfe tun, damit auch Menschen mit schwerer und schwerster Behinderung umfassende Unterstützung erhalten? Und wie findet die Lebenshilfe die notwendigen Fachkräfte für ihre Arbeit?
Ein Höhepunkt ist am Abend die Verleihung des Medienpreises „BOBBY 2023″. Die Bundesvorsitzende Schmidt zeichnet RTL-Star André Dietz und seine Frau Shari Dietz für ihr großes öffentliches Engagement aus. Das Ehepaar aus Bergisch Gladbach hat eine Tochter mit komplexer Behinderung und setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein.
Selbstvertretung hat in den zurückliegenden Jahren immer mehr an Bedeutung in der Lebenshilfe gewonnen. Gemeint ist, dass Menschen mit geistiger Beeinträchtigung für sich selbst sprechen und sich an allen Entscheidungen beteiligen. Dazu hat eine Projektgruppe aus Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern einen eigenen Master-Plan entworfen, über den am Nachmittag abgestimmt werden soll.
Am Samstagvormittag ist der zunehmende Fachkräftemangel in der Behindertenhilfe das zentrale Thema. Um ihre Mitgliedsorganisationen bei der Personalsuche zu unterstützen, hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe die Kampagne #“LebenshilfeMomente“ entwickelt. In Marburg wird sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
* pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe