Stadtlabor Richtsberg: Vernissage-Festival am 30. September

Das „Stadtlabor Richtsberg“ feiert ein Vernissage-Festival. Es findet am Samstag (30. September) statt.
„Wir treffen uns am Richtsberg“, lautet das Motto der gleichnamigen Ausstellung zum „Stadtlabor Richtsberg“, die mit einem großen Festival am Samstag (30. September) um 14 Uhr am Christa-Czempiel-Platz eröffnet wird. Die Ausstellung selbst erstreckt sich über den gesamten Stadtteil. Dabei gibt es einiges zu entdecken von historischen Fotografien über Graffiti, Streetart und Kunstobjekten bis hin zu persönlichen Lebenswegen der Richtsberger*innen im Videoformat.
„Ein Jahr lang reifte das Stadtlabor Richtsberg zusammen mit Menschen und Einrichtungen vom Richtsberg“, sagte Oberbürgerbeteister Dr. Thomas Spies. „Die Vielfalt und Kreativität der Menschen in diesem Stadtteil zeigen sich auch anhand der rund 20 Labore, die sich im Laufe der Zeit gegründet haben. Ob Theaterprojekt, Müllpat*innen oder die ,Offene Bühne‘: Ich möchte allen Beteiligten ganz herzlich für ihr Engagement danken. Sie bringen nicht nur Ideen für Ihren Stadtteil ein, sondern setzen einige dieser Ideen auch selbst gleich in die Tat um und schaffen gemeinsame Angebote vor Ort. Davon lebt Gemeinschaft.“
Das Projekt „Stadtlabor Richtsberg“ der Universitätsstadt Marburg ist unter der Federführung der Stabsstelle Bürgerbeteiligung in Kooperation mit dem Fachdienst Kultur entstanden. Seine Ziele sind, künstlerische Aktivitäten und gemeinschaftliche Aktionen am Richtsberg zu stärken, die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Stadtteils zu beteiligen und das mit kreativen Ansätzen zu verbinden. Seit Beginn des Stadtlabors sind bereits einige Aktionen und Gruppen-Angebote – sogenannte „Mini-Labore“ – entstanden.
Theater-Gruppen, Graffiti-Angebote, öffentliches Chorsingen, Müllpat*innen, eine „Offene Bühne“, ein Fest mit Beach-Flair oder das kreative Box-Projekt „Lucky Punch“ sind nur ein paar der Beispiele. Die Projekte entstehen in Kooperation mit Vereinen und Institutionen am Richtsberg, wie dem Bewohnernetzwerk für soziale Fragen (BSF) und der Richtsberg-Gesamtschule (RGS). Die Labore ergänzen die bereits bestehenden Angebote am Richtsberg.
Das Projekt „Wir treffen uns am Richtsberg“ des tadtlabors Richtsberg lädt alle Interessierten ein, den Richtsberg (neu) zu entdecken. Denn die bisherigen Ergebnisse des Stadtlabors gibt es bei der großen Ausstellung „Wir treffen uns am Richtsberg“ zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag (30. September) um 14 Uhr auf dem Christa-Czempiel-Platz mit einem Vernissage-Festival.
„Ausgehend vom Christa-Czempiel-Platz führen fünf verschiedene Rundgänge, die zusammen mit Stadtteilbewohner*innen entwickelt wurden, die Besuchenden an versteckte sowie bekannte Orte und kleine Oasen, zu wichtigen Institutionen und zentralen Plätzen“, erklärte Kuratorin Jessica Petraccaro-Goertsches (JPG). „Die Ausstellung ist quasi eine Art ,Mini-Documenta‘, die den gesamten Stadtteil bespielt und zeigt ,so pocht der Richtsberg.“
Auf den Wegen gibt es einiges zu entdecken: Zu sehen sind historische Fotografien in Hauseingängen, auf Videos festgehaltene Lebenswege und Geschichten, Graffiti und Streetart von Jugendlichen, Kunstobjekte aus dem Zukunftsprojekt der Richtsberg-Gesamtschule, Fotoarbeiten vom Richtsberg von der Fotografin Susanne Saker und vieles mehr. Am Christa-Czempiel-Platz vor dem Familiennetzwerk befindet sich außerdem ein allgemeiner Infostand mit Kinderbetreuung.
Im Saal der Richtsberggemeinde im zweiten Stock über dem Supermarkt am Platz lädt ein kleiner Kunstmarkt zum Stöbern ein. Zudem sind alle Besuchenden eingeladen, Ideen und Anregungen zur Gestaltung des Stadtteils einzubringen.
„Der Beteiligungsprozess ist mit der Ausstellung nicht zu Ende“, erklärte Dr. Griet Newiger-Addy von der Stabstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Marburg. „Ganz im Gegenteil: Überall verteilt werden Plakate zu finden sein, die unterschiedliche Fragen zur zukünftigen Gestaltung des Stadtteils stellen. Diese lassen sich über den QR-Code ganz einfach direkt beantworten.“
Bürgerinnen und Bürger, die Lust haben, sich aktiv einzubringen, können auch weiterhin ihre Ideen über die Plattform „Marburg macht mit“ einreichen und sich so mit anderen vernetzen. Die Plattform findet sich unter www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg.
Umgesetzt wird die Ausstellung von „social.form“. Das ist ein Planungsbüro für Projektentwicklung, Raum und Aktion aus Darmstadt. Bei diesem Projekt arbeitet es zusammen mit der Kuratorin JPG und weiteren Kunstschaffenden aus Marburg, Bewohnerinnen und Bewohnern vom Richtsberg sowie verschiedenen Fachdiensten der Stadtverwaltung.
„Bei der Konzeption der Ausstellung war es uns wichtig, nicht nur die Ergebnisse des Stadtlabors zu zeigen, sondern auch Orte – wie den Garagenhof – wiederzubeleben und Plätz zu schaffen, an denen die Bewohner*innen auch in Zukunft weiterhin zusammenkommen“, erläuterte Jurek Werth von social.form. Dafür werde an vielen Orten auch Infrastruktur –
beispielsweise Bänke – geschaffen, die für eine höhere Aufenthaltsqualität sorgen. Der Garagenhof eigne sich auch für verschiedene Kulturveranstaltungen, wie bereits die Theaterfreizeit gezeigt habe.
Das Vernissage-Festival bietet den Besuchenden ein abwechslungsreiches Programm. Die offizielle Eröffnung am Christa-Czempiel-Platz
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic begrüßen gemeinsam zum Start der Ausstellung „Wir treffen uns am Richtsberg“. Danach geht es weiter mit einer Mitsingaktion, bei der der „Marburger Chor“ das Richtsberg-Lied singen wird. Im Anschluss, ab 14.45 Uhr, geht am Platz mit Theater weiter.
Die Müllpat*innen laden alle Besucher*innen ein, sich an zwei gemeinsamen Aufräumaktionen zu beteiligen. Die erste findet von 14 bis 15 Uhr statt. Treffpunkt ist der Christa-Czempiel-Platz. Die zweite startet um 16 Uhr am Unteren Marktplatz.
Wer sich kreativ ausprobieren möchte, kann am Mal-Workshop mit Dimitrij Schurbin oder an der Graffiti-Aktion teilnehmen. Dimitrij Schurbin ist ein zeitgenössischer Maler aus Berlin, der am Richtsberg aufgewachsen ist. Der Workshop findet von 14 bis 18 Uhr im Beratungs- und Begegnungszentrum (BBGZ) in der Sudetenstraße 24 statt. Die Teilnahme ist möglich mit einer Anmeldung an marburgmachtmit@marburg-stadt.de. Wer Graffiti ausprobieren möchte, kommt in der Zeit von 14 bis 18 Uhr zur Graffiti-Wand auf den Vorplatz der Thomaskirche.
Für Kinder und Jugendliche organisiert das WIR Vielfaltszentrum der Stadt ein besonderes Angebot: Sie können Ausstellung und Stadtteil gemeinsam mit dem KIKA-Moderator Ben (Bernhard Blümel) erkunden. Die Erkundungstour startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist die Litfaßsäule am Christa-Czempiel-Platz.
Ebenfalls vom Christa-Czempiel-Platz aus haben Interessierte die Möglichkeit, sich ab 15 Uhr der Kuratorinnenführung und dem Stadtteilspaziergang mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Stadträtin Kirsten Dinnebier und der Kuratorin JPG anzuschließen. Parallel bieten die Schüler*innen der Richtsberg-Gesamtschule von 15 bis 17 Uhr eine Führung durch deren Schule an.
Beim Boxprojekt am Christa-Czempiel-Platz gibt es ab 16 Uhr eine Klangperformance von Dr. med. Frank Freytag. Beim Netzwerk Richtsberg Am Richtsberg 70 können Interessierte von 15 bis 17 Uhr den Geschichten von Richtsbergerinnen und Richtsbergern zuhören und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Ab 17 Uhr startet dann das Programm der „Offenen Bühne“ im Friseursalon Haaribo am Christa-Czempiel-Platz. Die Moderation übernimmt Bernd Waldeck. Bei der „Offenen Bühne“ ist jedes Talent willkommen und alle, die zuschauen wollen.
Die Karte mit den Ausstellungsaktionen ebenso wie das Programm für den Eröffnungstag am Samstag (30. September) finden sich unter www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg/eroeffnung. Die Ausstellung läuft bis Dienstag (31. Oktober) und bietet bis zum Ende ein buntes Begleitprogramm mit zahlreichen Workshops, Mitmach-Angeboten, Aktionen, Führungen und vielem mehr. Das Begleitprogramm findet sich auf www.marburgmachtmit.de/stadtlaborrichtsberg/programm.

* pm: Stadt Marburg

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