Bus und Bahn besser: Durchgehende Verbindungen und Fahrten am Abend

Der Fahrplanwechsel am Sonntag (10. Dezember) bringt gleich mehrere Verbesserungen. Als völlig neues ÖPNV-Angebot bietet der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eine neue Expressverbindung der Schnellbuslinie X 38 von Gladenbach über Niederweimar nach Marburg an.
Der stündlich verkehrende Bus bietet den ÖPNV-Kunden eine schnelle Verbindung von und zu den Anschlüssen am Marburger Hauptbahnhof. „In besonderem Maße begrüßen wir aber auch die Verbesserungen auf den beiden Schienenstrecken, der Oberen Lahntalbahn und der Burgwaldbahn“, freute sich der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow über die neuen Fahrplanangebote.
Mit der Durchbindung des Schülerzugs aus Biedenkopf über Friedensdorf und Lahntal mit Ankunft um 7.41 Uhr am Marburger Südbahnhof geht ein Wunsch der Schüler in Erfüllung. Sie brauchen jetzt nicht mehr den langen Weg mit den Bussen durch die Innenstadt zu nehmen, sondern erreichen nach nur knapp 15 Minuten Fußweg ihre Schulen in Marburg. Samstags bietet die Kurhessenbahn einen durchgehenden Stunden-Takt an.
Für die Burgwaldbahn wurde ein neuer Stundentakt mit der Regelankunft in Marburg-Hauptbahnhof zur Minute 23 eingeführt. Neu ist auch die Abfahrt des Schülerzugs auf der Burgwaldbahn in Richtung Wetter und Münchhausen ab Marburg-Südbahnhof um 13.24 Uhr. Auch hier bestehen für die Schüler aus dem Marburger Schulzentrum neue Möglichkeiten einer Direktverbindung in ihre Heimatorte.
Mit der neuen Bezeichnung „Rufbus“ geht das bisherige Anruf-Sammel-Taxi-Angebot (AST) des Kreises am 10. Dezember 2017 an den Start. „Mit diese neuen Produkt- und Markenbezeichnung wollen wir uns deutlicher von den Taxi-Angeboten abgrenzen“, erklärte Zachow. Immer wieder habe man festgestellt, dass das kreisweite Rufbussystem mit den normalen Taxi-Angeboten verwechselt werde.
Mit diesen zusätzlichen – modernen und flexiblen – Verkehrsangeboten werde nach den Vorgaben des Nahverkehrsplans ein Höchstmaß an ÖPNV-Versorgung auch für die Bevölkerung in kleineren Ortsteilen sichergestellt. Grundsätzlich bleibt es beim neuen Rufbusangebot bei dem Einsatz von achtsitzigen Kleinbussen, die von der ALV-Oberhessen auch weiterhin zentral kreisweit eingesetzt werden. Neu ist die Möglichkeit das Rufbusangebot über die Homepage der ALV-Oberhessen buchen zu können.
Neue Fahrtenangebote gibt es im Linienbündel Nord. Hier wird auch nach dem Fahrplanwechsel der bisherige Linienbetreiber „ALV-Oberhessen“ mit sechs Niederflurfahrzeugen und sieben Standard-Linienbussen die Verkehrsleistungen weiter erbringen. Die bisherige Regionalbuslinie 482 wird durch die neue lokale Linie MR-60 ersetzt. Auf der MR-60 zwischen Wollmar, Münchhausen, Wetter und Marburg wurden, ergänzend zu den Fahrtenangeboten der Burgwaldbahn, abends mit zwei Fahrten um 22:43 und 0:05 nach Marburg und um 22:30, 23:30 und 0:45 Uhr ab Marburg-Hauptbahnhof zusätzliche neue Fahrtenangebote geschaffen.
Die Stadtteile Oberrosphe, Unterrosphe, Mellnau und Niederwetter einerseits und Amönau, Warzenbach, Oberndorf und Treisbach andererseits profitieren ebenfalls von den Spätangeboten von und nach Marburg. Zur Anbindung an die Burgwaldbahn und an die Linie MR-60 steht ein umfangreiches Rufbusangebot von und nach Wetter bereit.
„Wir freuen uns, dass mit diesen Erweiterungen bereits ein Teil des – im neuen Nahverkehrsplan vorgesehenen – Nachtangebots (Nachtstern)) vorzeitig umgesetzt werden kann“, erläuterte Zachow diese neuen Möglichkeiten für Pendler und Nachtschwärmer in Marburg. Die bestehende lokale Linie MR-80 wird um den Abschnitt Homberg/Ohm-Schweinsberg verlängert und führt nun von Homberg/Ohm über Ober- und Nieder-Ofleiden, Schweinsberg, Erfurtshausen, Mardorf und Roßdorf zu den Marburger Haltestellen Südbahnhof und Erlenring mit vielfältigen Umsteigemöglichkeiten. Zwischen Roßdorf und Marburg-Südbahnhof verkehrt die MR-80 nun an allen Verkehrstagen beschleunigt über Schröck mit Umsteigemöglichkeiten an der Haltestelle Marburg-Hölderlinstraße zu den Stadtbuslinien 7 und 9 in und aus Richtung Klinikum.
Die neue Linie MR-81 verkehrt von Rauischholzhausen über Wittelsberg, Moischt und Cappel sowie den Marburger Südbahnhof mit Anschluss zu den Regionalzügen in Richtung Gießen und Frankfurt bis zur Haltestelle Marburg-Erlenring. Sie übernimmt somit von der Linie MR-80 die Verbindung dieser Orte mit Marburg.
Der im Entwurf des Nahverkehrsplans angedachte „Nachtstern“ mit Spätverbindungen aus Marburg ins Umland wird auch im Südosten des Kreises bereits auf mehreren Linien durch ein Abend- und Spätangebot teilweise umgesetzt: Auf der Linie MR-80 verkehrt montags bis Samstags ein Rufbus ab Marburg-Hauptbahnhof nach Homberg/Ohm um 0.05 Uhr. Ebenfalls montags bis Samstags fährt auf der MR-81 ein Rufbus ab Marburg-Hauptbahnhof nach Rauischolzhausen um 23.05 Uhr. Auch auf der MR-86 fährt montags bis samstags ein Rufbus ab Marburg-Hauptbahnhof nach Wermertshausen um 0.05 Uhr.
Zachow wies darauf hin, dass der RNV Marburg-Biedenkopf mit den Ausschreibungen des Linienverkehrs und den Schritt für Schritt ausgebauten Fahrplanerweiterungen des Rufbussystems eine deutliche Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis Marburg-Biedenkopf erreichen konnte. „Wir haben nicht nur die Vorgaben des gültigen Nahverkehrsplanes aus 2011 umgesetzt, sondern bereits deutliche Verbesserungen der Fahrplanangebote des derzeit in der Beratung befindlichen neuen Nahverkehrsplanes 2018 bis 2022 vorweggenommen“, berichtete Zachow von der positiven Entwicklung des Nahverkehrs im Landkreis.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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