Richtung gezeigt: Marburg und Lahntal entwickeln gemeinsames Gewerbegebiet

Marburg und Lahntal entwickeln das Gewerbegebiet „Spiegelshecke“ gemeinsam. Ein „Letter of Intent“ gibt die Richtung vor.
Die Gemeinde Lahntal und die Universitätsstadt Marburg wollen gemeinsam bei Goßfelden ein interkommunales Gewerbegebiet entwickeln. Für die „Spiegelshecke“ haben Bürgermeister Carsten Laukel und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bereits erste Ideen und Planungen. Das neue Gewerbegebiet soll mehr Platz für Pharmazieunternehmen und andere zukunftsgerichtete Firmen bieten.
An der Bundesstraße 62 bei Goßfelden liegt das Gebiet „Spiegelshecke“. Die Gemeinde Lahntal und die Stadt Marburg wollen auf der Fläche gemeinsam ein interkommunales Gewerbegebiet entwickeln – dazu haben beide Kommunen bereits einen sogenannten „Letter of Intent“ geschlossen.
Nun arbeiten sie die darin benannte Kooperationsvereinbarung aus. „Gemeinsam wollen wir das interkommunale Gewerbegebiet nachhaltig entwickeln“, kündigte Lahntals Bürgermeister Carsten Laukel an. „Wir sind uns auch einig darin, dass wir hier Unternehmen ansiedeln wollen, die aus dem Bereich der Pharmabranche stammen – oder aus vergleichbaren Unternehmen, die auf Zukunftsthemen oder Nachhaltigkeit ausgerichtet sind.“
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ergänzte: „Mit der Spiegelshecke wollen wir vorrangig Neuansiedlungen als Erweiterung zum Marburger Pharmastandort Möglichkeiten in Standortnähe bieten. Wir wollen aber ebenso gemeinsam daran arbeiten, hier nachhaltige und gemeinwohlorientierte Wirtschaft für die Region anzusiedeln.“
Die Stadt Marburg und die Gemeinde Lahntal arbeiten in sehr guter Kooperation miteinander an der Umsetzung der „Spiegelshecke“ und wachsen auch in Fragen der Mobilität enger zusammen: Busse der Stadtwerke Marburg (SWM) fahren bereits heute über die Stadtgrenze hinaus in die Nachbarkommune, insbesondere um Arbeitende zu ihrem Zielort zu bringen beispielsweise dem Pharmastandort.
„Marburg geht es wirtschaftlich gut“, stellte Sies fest. „Es ist in unserem Interesse, die Kooperation mit dem Umland zu stärken – und damit ebenso die Finanzkraft der Nachbarkommunen durch die Ansiedlung nachhaltiger Unternehmen zu stärken.“ Das Interesse der Stadt als Oberzentrum sei nicht nur Wohlstand für die gesamte Region, sondern auch eine positive Transformation der Wirtschaft, von der alle profitieren.
„Wir freuen uns auf eine gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit“, erklärte Laukel. Die Kooperationsvereinbarung soll festlegen, wie die Vermarktung der rund 8,3 Hektar großen Fläche organisiert und wie die Steuereinnahmen verteilt werden sollen. Darin geklärt wird ebenso, wie die Grundstücke vermarktet werden.
Laut dem „Letter of Intent“ soll das Grundstück vorrangig als ein komplettes Grundstück vermarktet werden insbesondere an Unternehmen aus dem Bereich Biotech/Pharma/LifeScience oder an vergleichbar emissionsarme und auf Zukunfts- beziehungsweise Nachhaltigkeitsthemen ausgerichtete Unternehmen. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan existiert bereits und auch die Verkehrswerte der Grundstücke wurde inzwischen auch über beauftragte Gutachten ermittelt.
Wichtig ist beiden Kommunen außerdem, dass die Fläche an Unternehmen geht, die bereits über Fortschritte in den Handlungsfeldern einer nachhaltigen Unternehmensführung aufweisen – oder die darlegen, dass sie dies am Standort umsetzen wollen. Dazu zählen etwa die Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze, der CO2-Fußabdruck, die Gehaltsstruktur, der An- und Ablieferverkehr und die regionale Verankerung – also etwa die geschäftliche Verbindung zu Unternehmen in der Region aber auch das Engagement in Marburg und Lahntal zu sozialen und ökologischen Themen.
„Mit solchen Kriterien wollen wir dafür sorgen, dass wir wertvolle Flächen an Unternehmen geben, die sich langfristig mit den Menschen in unserer Region identifizieren“, erläuterten die beiden Rathauschefs. „Uns ist wichtig, dass sie gute Arbeitsplätze schaffen, unsere Region und ihre Unternehmen nachhaltig, zukunftsfähig, und wirtschaftlich erfolgreich mit uns gemeinsam aufstellen wollen.“

* pm: Stadt Marburg

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