Einen Nachwuchspreis erhält Prof. Dr. Mareike Lehmann. Ihre europäische Fachgesellschaft zeichnet die Marburger Lungenforscherin aus.
Ihren diesjährigen Preis für Forschende in deren frühen Karrierephasen verleiht die European Respiratory Society (ERS) an die Marburger Lungenforscherin Prof. Dr. Mareike Lehmann. Damit zieht die 37-jährige Wissenschaftlerin in die Hall of Fame der europäischen Lungenforschung ein. Der „Early Career Member Award“ wird auf der Jahrestagung der Fachgesellschaft Mitte September in Mailand verliehen.
„Ich freue mich über diese Auszeichnung meiner Arbeit. Vor allem, da sie von der ERS kommt, der größten respiratorischen Fachgesellschaft Europas und mein wissenschaftliches zuhause seit Jahren“, erklärte Lehmann. In Marburg forscht sie derzeit an der Regenerationsfähigkeit der Lunge. Sie untersucht dabei, wie Krankheiten die Lungenfunktion beeinträchtigen und wie sich das Organ im Genesungsprozess regeneriert.
Einen besonderen Fokus setzt die Arbeitsgruppe der Forscherin im Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität auf die Differenzierung von krankhaften und gesunden Alterungsprozessen. „Alterungsprozesse gehen häufig mit einem Risiko für chronische Erkrankungen der Lunge einher“, erläuterte die Wissenschaftlerin, die mit ihrem Team auf molekularer, biomedizinscher Ebene die Abläufe im Lungengewebe herausfinden will. In Mailand wird sie jüngste Forschungsergebnisse zu Alterungsprozessen und der Lungenfibrose sowie der COPD vorstellen.
Der „Early Career Member Award“ soll nach Angabe der ERS die viel versprechenden Forschungsansätze von Nachwuchsforschenden unterstützen und honoriert deren aktives Engagement in der Fachgesellschaft. „Forschung bedeutet, mit viel Liebe fürs Detail in der täglichen Laborarbeit neue Wege zu gehen, aber auch die Ergebnisse über die Fachgesellschaften in die Breite zu tragen“, betonte Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Gert Bange. „Da leistet Mareike Lehmann außerordentliches. Wir freuen uns über diese Auszeichnung.“
Lehmanns Interesse an Biologie und Medizin war schon früh geweckt. Sie hatte Biologie als Leistungskurs in der Schule und machte in den Sommerferien ein Praktikum in der Lungenforschung an der Universität Gießen. Später studierte sie Biomedizin an der Universität Bonn mit Fokus auf Alzheimer als degenerativer Erkrankung im Gehirn und promovierte über chronische Entzündungen von Fettzellen an der Universität Zürich.
Am Helmholtz Zentrum für Gesundheit und Umwelt in München erforschte sie seit dem Jahr 2014 als Postdoc und Gruppenleiterin die Alterungs- und Regenerationsprozesse der Lunge. Die Philipps-Universität hat die Forscherin im Jahr 2022 auf eine Professur am Institut für Lungenforschung berufen. Anfang 2023 erhielt sie eine mit 1,3 Millionen Euro dotierte Emmy Noether-Förderung, mit der sie derzeit eine Forschungsgruppe aufbaut.
* pm: Philipps-Universität Marburg