Ohne Verzug: Neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung im Kreis

Tobias Kurka ist der neue Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft. Ihr obliegt die die Wirtschaftsförderung im Kreis.
Tobias Kurka ist seit 1. August 2023 neuer Geschäftsführer der im Mai gegründeten Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (WFG) des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Ziel der WFG ist es, die Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur im Landkreis nachhaltig und gemeinsam zu stärken. Als Geschäftsführer vertritt Kurka die Gesellschaft unter anderem nach außen, koordiniert deren Projekte und Vorhaben, setzt sie um und ist für den reibungslosen Ablauf der Prozesse innerhalb der GmbH zuständig.
Mitglieder der Gesellschaft sind die 22 Kommunen des Landkreises sowie beide Kreishandwerkerschaften und die Sparkasse Marburg-Biedenkopf (SKMB). Auch die Kreisverwaltung besitzt Anteile von etwas über 50 Prozent und wird durch Landrat Jens Womelsdorf vertreten. Darüber hinaus hält der Kreis Anteile, die für die beiden Industrie- und Handelskammern im Landkreis reserviert sind, sollten sie beitreten wollen. Die IHK Lahn-Dill hat angekündigt, den Beitritt zeitnah zu beschließen. „Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist ein attraktiver Wirtschafts-,
Wissenschafts- und Gesundheitsstandort“, erklärte Kurka. „In den Städten und Gemeinden gibt es vielfältige wirtschaftlich gewachsene Strukturen. Hier werden Familienunternehmen über Generationen fortgeführt und Innovationen vorangetrieben. Manche wurden so zu Weltmarktführern. Die Palette an Klein-, Mittel- und Großunternehmen ist riesig.“
Auch deshalb sei die neue Aufgabe für ihn so reizvoll. Der 37-jährige Wirtschaftsfachmann ist zwar ursprünglich in Leipzig aufgewachsen, aber bestens mit der Region vertraut. Denn er hat in Marburg studiert, gelebt und hier auch seine Frau kennengelernt.
Nach dem Studium in Marburg ging es für Kurka nach Heilbronn. Dort war er rund drei Jahre als Projektleiter in einem Unternehmen für Stadtentwicklung tätig. Sein Schwerpunkt lag dabei auf der Sanierung von Stadtkernen in Klein- und Mittelstädten.
Anschließend folgten sieben Jahre bei der „Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH“ in Frankfurt am Main. Dort war er Standortmanager für ein Pilotprojekt mit dem Ziel, ein Industrie- und Gewerbegebiet nachhaltig weiterzuentwickeln und fit für die Zukunft zu machen – von Netzwerkveranstaltungen über den flächendeckenden Glasfaserausbau bis hin zur Umsetzung von verschiedenen Beratungsangeboten. Aufgaben, die immer Schnittstellen zu den jeweiligen Verwaltungen hatten. Auch deswegen haben sich die Gesellschafter schlussendlich für ihn entschieden.
„Mit Tobias Kurka haben wir einen Fachmann gewonnen, der nicht nur den Landkreis kennt, sondern bereits Erfahrung mit Verwaltungen, ihren Strukturen und dem Zusammenspiel mit der Wirtschaft hat“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. „Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihm, um den Landkreis konsequent weiterzuentwickeln.“
Gleichzeitig bedankte Womelsdorf sich bei Ralf Laumer, der als Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft UG die Gründung der WFG mit Unterstützung anderer Abteilungen der Kreisverwaltung zügig und erfolgreich umgesetzt hat. Laumer schied nach getaner Arbeit zum 31. Juli 2023 als Geschäftsführer beider Gesellschaften aus.
Der neue Geschäftsführer möchte auch die aktuellen Herausforderungen angehen. Darunter ist auch das Anliegen, die Zahl der rund 94.000 Beschäftigten im Landkreis zu halten.
„Durch die demographische Entwicklung kommt es bereits heute zu unbesetzten Ausbildungsstellen und einer steigenden Zahl an offenen Stellen“, machte Kurka deutlich. „Der Fachkräftemangel trifft eben auch den Landkreis Marburg-Biedenkopf.“
Die kulturelle und landschaftliche Attraktivität des Landkreises sei jedoch das „Ass im Ärmel“, um Fachkräfte und Familien zu halten oder gar zurückzuholen. Gewissermaßen sei seine Rückkehr in den Landkreis selbst ein Beispiel für die Attraktivität der Region.
Kommende Aufgaben möchte Kurka insbesondere durch Kommunikation auf Augenhöhe mit den Gesellschaftern und reichlich Netzwerkarbeit meistern, um auch neue Projekte anzustoßen. Er habe aber auch gelernt, darauf zu achten, regelmäßig neue Perspektiven einzunehmen und über den eigenen Tellerrand zu schauen. „Das ist für ein so wichtiges Querschnittsthema wie die Wirtschaftsförderung unabdingbar“, unterstrich er.
Den wichtigsten Schlüssel zum Erfolg sieht er aber in der Zusammenarbeit: „Ich werde mich jetzt nach und nach bei allen Gesellschaftern persönlich vorstellen, um mir so ein Gesamtbild zu machen. Auf dieser Basis möchte ich die bereits festgelegten Schwerpunkte Regionalmarketing, Fachkräftesicherung, Gewerbeflächen- und Fördermanagement sowie die Tätigkeit als Unternehmenslotse ausdifferenzieren und ein schlagkräftiges Team zusammenstellen. Denn hier braucht es Teamwork.“
Einen Ausgleich verschafft sich Kurka in seiner Freizeit vor allem mit Sport wie Wandern, Joggen und Paddeln. „Der schönste Ausgleich ist für mich aber mein vierjähriger Sohn; mit ihm gibt es immer etwas zu entdecken“, schwärmte er.

* pm: Landkreis Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.