Abgesatt hat der Kulturladen KFZ das FLUZZ Festival“. Als Grund wurde zu geringer Vorverkauf angegeben.
das – für Samstag (22. Juli) vom KFZ und der Universitätsstadt Marburg geplante – „FLUZZ Festival muss aufgrund eines zu geringen Vorverkaufs leider ausfallen“, schrieben die Verantwortlichen. „Trotz der Energie und des Herzbluts, das viele Engagierte in die Organisation des Festivals gesteckt haben, blieb der Vorverkauf weit hinter den Erwartungen zurück.“
Die Gründe dafür seien vielfältig. „Ziel des FLUZZ Festivals war es, die Sichtbarkeit, die faire Entlohnung und den Anteil von FLINTA*- Personen in der Musik- und Kulturbranche zu fördern“, erklärten die Oranisatorinnen. „Dieses Thema bleibt den Organisator*innen ein sehr wichtiges, weshalb sie weiterhin daran arbeiten werden.“
Offenbar sind die Organisatorinnen entweder der Zeit weit voraus, oder sie haben mit ihrer Konzentration auf „FLINTA*-Personen“ die Marburgerinnen und Marburger nicht wirklich mitgenommen. Das ist sehr schade. Allerdings zeigt diese Erfahrung auch, dass zumindest eine gewisse Rücksichtnahme auf die Mehrheitsgesellschaft unerlässlich ist, wenn die Menschen nicht überfordert werden und trotzdem mitmachen sollen.
Ausgrenzung ist leider von verschiedenen Seiten her möglich. Die berechtigten Belange benachteiligter Menschen müssen sich nicht an den gesellschaftlichen „Mainstream“ anpassen; aber sie sollten ihn nicht völlig missachten. Respekt ist letztlich keine Einbahnstraße und bedarf einer gewissen Gegenseitigkeit.
Sonst bleiben Nenschen, die sich nun nicht mehr mit der – inzwischen eingebürgerten – Abkürzung „LGBTQI*“, sondern als „FLINTA*-“ bezeichnen, am Ende leider in ihrer Blase. Das kann eigentlich nicht in ihrem Interesse sein. Darum sollten sie sich auch fragen, ob sie wenigstens bei der Verwendung von Begriffen wie „FLINTA*“ und „Fluzz“ ein wenig mehr auf Allgemeinverständlichkeit und Offenheit bauen.
Leider werden Debatten über das Gendern zunehmend zur rechtspopulistischen Profilierung missbraucht. Auch daran sollten diejenigen denken, die berechtigte Kritik an der Benachteilugung von Menschen wegen ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer persönlichen Auseinandersetzung damit äußern. Schön wäre, wenn das „Fluzz Festival“ im Sommmer 2024 doch noch mit den Zielen der jetzt ausgefallenen Ausgabe auf ein ausreichendes Publikumsinteresse stieße. #
* Franz-Josef Hanke