Beim „Sauberhaften Kindertag“ gehen die Kleinsten mit gutem Beispiel voran. Er hat am Dienstag (9. Mai) stattgefunden.
Der „Sauberhafte Kindertag“ gehört zu Deutschlands größter Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen“. In Marburg hat er bereits eine lange Tradition. Auch in diesem Jahr waren wieder rund 100 Kinder der Marburger Kitas unterwegs.
Mit Papierzangen und Abfallsäcken sammelten sie eifrig achtlos weggeworfene Abfälle rund um ihre Kitas ein. „Ein herzliches Dankeschön an euch alle für euren tatkräftigen Einsatz, die Umgebung rund um eure Kita von herumliegendem Müll zu befreien“, lobte Stadträtin Kirsten Dinnebier die Jungen und Mädchen des Waldkindergartens am Ortenberg. „Damit leistet ihr einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Tierschutz und geht für alle Erwachsenen mit gutem Beispiel voran.“
Mit Papierzangen, Handschuhen und großen Müllsäcken waren die Kinder dabei professionell für ihren Einsatz ausgerüstet. Die Ausstattung stellt immer der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) für die Freiwilligen der vier sauberhaften Aktionstage zur Verfügung. Die Kinder des Waldkindergartens, die sich selbst „Die Pfifferlinge“ nennen, haben eine Menge Müll – darunter einige Fast-Food-Verpackungen und Zigarettenkippen – eingesammelt.
Auch auf dem Richtsberg, in Wehrda und im Hansenhausviertel wurden eifrig Abfallsäcke gefüllt. Damit zeigten sich die Kinder selbst als gute Vorbilder für ihre Mitmenschen und erinnerten sie daran, dass Müll nicht in der Landschaft verteilt werden darf. In den Abfallsäcken der Kinder sammelten sich schnell die Hinterlassenschaften ihrer weniger umweltbewussten Mitmenschen.
Besondere Funde wurden ausgiebig begutachtet und manchmal auch mit einem erstaunten Kopfschütteln bedacht. Dinnebier dankte auch allen anderen der insgesamt knapp 100 teilnehmenden Kindern für ihr Engagement und ihr umweltbewusstes Handeln.
Den Pfifferlingen fiel es schwer, nachzuvollziehen, warum so viele Menschen ihren Müll achtlos in der Natur zurücklassen: „Man muss das doch nicht irgendwo in die Gegend werfen“, sagte eine der fleißigen Sammler*innen. Die anderen Kinder pflichteten ihr bei: „Es ist blöd, so viel Müll im Wald zu finden.“
Wenn die Pfifferlinge in der Natur unterwegs sind, nehmen sie immer eine Mülltüte mit, in der sie die Abfälle, die unterwegs anfallen, sammeln, um sie anschließend korrekt zu entsorgen. „Rund 50 Kilogramm Müll haben die Kinder aus den teilnehmenden Einrichtungen bereits in den ersten Tagen der Aktion eingesammelt“, berichtete Sonja Stender vom DBM. Bis zum Ende der Woche werden schätzungsweise 100 Kilogramm Abfall zusammenkommen.
In diesem Jahr waren besonders viele Glasscherben unter den Fundstücken. Daran können sich nicht nur Mensch und Tier verletzen, sondern sie bergen auch das Risiko, bei Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung einen Waldbrand auszulösen.
An der Sammelaktion beteiligten sich neben den jungen Marburger Umweltschützer*innen landesweit um die 19.000 Kinder aus knapp 600Kindergärtenund -tagesstätten. Sie alle hatten sich für die alljährliche Reinigungsaktion auf der offiziellen Seite von Deutschlands größter Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen“ angemeldet und stellten dabei sogar noch einen neuen Beteiligungsrekord auf.
2002 riefen das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der eigens gegründete Förderverein die Kampagne ins Leben, die sich seitdem über eine von Jahr zu Jahr wachsende Beteiligung erfreut. Im Jubiläumsjahr 2022 waren es allein in Marburg mehr als 1.000 Menschen, die mit einer Abfallsammelaktion ein Zeichen für aktiven Umweltschutz setzten.
Interessierte Einrichtungen, aber auch private Initiativen oder Vereine, die ebenfalls gerne eine Abfallsammelaktion organisieren möchten, wenden sich an die Organisatorin Sonja Stender vom DBM unter 06421/201-1693 oder sonja.stender@marburg-stadt.de. Weitere Informationen unter sauberhaftes-hessen.de/.
* pm: Stadt Marburg