Unter 18: Kein Werben für´s Sterben

„Kein Werben für´s Sterben“ hat Hajo Zeller im Namen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“ gefordert. Der Linken-Politiker protestiert gegen die Teilnahme der Bundeswehr an der Ausbildungsmesse in Marburg.
Die diesjährige Ausbildungsmesse findet von Donnerstag (4. Mai) bis Samstag (6. Mai) im Cineplex Marburg statt. Über 90 Betriebe werben dabei um die Aufmerksamkeit von Schülerinnen und Schülern. Auch die Bundeswehr sucht dort Nachwuchs.
„Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ verurteilt die Teilnahme der Bundeswehr und wendet sich am 4. und 5. Mai mit der Flugblatt-Aktion „Kein Werben für`s Sterben!“ vor dem Cineplex dagegen. „Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber“, heißt es in dem Flugblatt. „Der Dienst an der Waffe ist kein Beruf, wie jeder andere. Soldaten werden dazu ausgebildet, im Extremfall andere Menschen zu töten. Deshalb sollte nicht im Rahmen der Schulpflicht dafür geworben werden.“
Besonders kritisch sieht das Bündnis, dass die Bundeswehr die Begeisterung von Schülerinnen und Schülern für Technik, Abenteuerlust oder sportlichen Wettbewerb ausnutzt. Gleichzeitig werden aber die lebensgefährliche Realität und die Folgen von Kriegseinsätzen für die Soldaten, wie posttraumatische Störungen, verharmlost oder verschwiegen.
Das Bündnis kritisiert auch die Rekrutierung Minderjähriger. Die Bundeswehr habe im vergangenen Jahr 1.773 minderjährige Soldatinnen und Soldaten eingestellt. Das war ein starker Anstieg um 43 Prozent gegenüber 2021 mit 1.239 Minderjährigen.
Fast jeder zehnte neu eingestellte Soldat sei minderjährig gewesen. Daher unterstütze das Bündnis die Forderungen der Initiative „Unter 18 nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ nach einem Verbot der Anwerbung Minderjähriger. Das habe kürzlich auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes erneut gefordert und Deutschland wegen der andauernden Rekrutierung Minderjähriger scharf kritisiert.

* pm: Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“

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