Borchert Brandaktuell: „Draußen vor der Tür“ im TaSch

„Draußen vor der Tür“ ist das einzige Theaterstück von Wolfgang Borchert. Zugleich ist es ein Klassiker der sogenannten „Trümmerliteratur“.
In der Regie von Thomas Bockelmann feiert Borcherts Antikriegsstück am Donnerstag (6. April) um 19.30 Uhr Premiere im Theater am Schwanhof (TaSch). Um 19 Uhr wird es eine Einführung geben.
Ein Mann kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Beckmann ist sein Name. Er kehrt zurück in der Hoffnung auf einen Neuanfang.
Nach seiner Rückkehr begegnet er vielen Menschen, er sieht viele Türen. Einige davon erkennt er wieder; doch eine nach der anderen schließt sich, und am Ende muss er draußen vor den Türen ausharren.
Seine Heimstadt sieht aus wie ein Trümmerfeld. Die kalte Umarmung des brutalen Elbwinds begrüßt ihn und die anderen Rückkehrenden, die auf der Suche danach sind, was sie früher einmal waren. Das tiefe, kalte, dunkle Elbwasser fließt und wartet.
Beckmann kehrt aus dem Krieg zurück, ohne Vorname und gequält von der Frage nach der Verantwortung. Die Grenzen zwischen Realität und Alptraum verschwimmen. Oder ist der Alptraum zur Realität geworden?
Der Regisseur und ehemalige Kasseler Theaterintendant Thomas Bockelmann bringt Borcherts – in nur acht Tagen geschriebenes – Drama „Draußen vor der Tür“ in das Theater am Schwanhof (TaSch). Das Stück wurde 1947 uraufgeführt und ist seitdem vielfach neu interpretiert worden und wird als „Antikriegsstück schlechthin“ beschrieben. Der Autor erlebte den Erfolg nicht mehr, da er einen Tag vor der Uraufführung mit nur 26 Jahren starb.
„Draußen vor der Tür“ schildert eine zeitlose Geschichte von Menschen, die aus Kriegen zurückkehren, verwundet und in vielerlei Hinsicht vernarbt. Das ist ein Karussell der Albträume, das sich immer weiterdreht. Es beschleunigt sich; und die Landschaften der Angst, der Hoffnung, des Realen und des Fiktiven vermischen sich.
„Draußen vor der Tür“ ist für alle Menschen ab 14 Jahren, die weiter auf Frieden hoffen. Für alle, die nicht wegschauen wollen und den Versuch machen wollen, mit den Verwundeten der Gegenwart zusammenzuleben. Weitere Aufführungen im regulären Verkauf finden am Samstag (8. April) und am Ostermontag jeweils um 19.30 Uhr im EPH statt.

* pm: Hessisches Landestheater Marburg

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