Gemeinsam geplant: Internationale Wochen gegen Rassismus

Die internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 20. März bis 2. April statt. Sie wenden sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
Das Programm zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus bietet unter anderem Stadtspaziergänge, Vorträge, Aktionen und Fortbildungsreihen. Die Veranstaltungen finden zwischen dem 20. März und 2. April unter dem Motto „Misch dich ein“ statt.
Welch schwerwiegende Konsequenzen Ausgrenzung, Hetze und Hass haben können, zeigt ein Blick in die Geschichte. Auch in Marburg begegnet vielen Menschen Rassismus im Alltag. „Für ein gutes Zusammenleben gilt es, Menschen für diese Problematik zu sensibilisieren“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Spies. „Deswegen freuen wir uns, dass sich auch in diesem Jahr wieder so viele Initiativen mit eigenen Veranstaltungen beteiligen und klar und deutlich zeigen, dass es in Marburg keinen Platz für Rassismus gibt“. Die Universitätsstadt Marburg beteiligt sich in diesem Jahr zum siebten Mal an den Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Unter dem diesjährigen Motto „Misch dich ein“ ist gemeinsam mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Trägern, Initiativen und Vereinen zwischen dem 20. März und 2. April ein vielfältiges Programm an Veranstaltungen für alle Zielgruppen zusammengestellt worden. Die Veranstaltungswochen starten am Montag (20. März) ab 19 Uhr in der Musikschule Klassika mit verschiedenen Referaten zu den Folgen der Machtübernahme der Nationalsozialisten vor 90 Jahren und zu Künstler*innen, die dagegen aufbegehrt haben. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung mit Liedern des jüdischen Widerstands.
Am Mittwoch (22. März) findet im Interkulturellen Begegnungszentrum Kerner am Lutherischen Kirchhof ab 18 Uhr ein offener Austausch zu den Themen Migration und Rassismus statt. Vom Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) wird am Sonntag (26. März) zwischen 15 Uhr und 17 Uhr ein thematischer Rundgang durch das Südviertel angeboten, bei dem die dortigen Stolpersteine gereinigt werden. Start- und Endpunkt ist die Synagoge an der Liebigstraße.
Am gleichen Tag zwischen 10.30 und 13.30 Uhr beschäftigt sich ein weiterer Stadtrundgang vom Weltladen Marburg mit der Frage, inwieweit der Kolonialismus auch in Marburg bis heute im Alltag präsent ist. Treffpunkt ist das Jägerdenkmal im Ludwig-Schüler-Park.
Die WIR-Vielfaltszentren der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf organisieren gemeinsam die Fortbildungsreihe „Erfolgreich rassismuskritisch veranstalten“. Sie richtet sich an Menschen, die Veranstaltungen planen und durchführen. Die Fortbildung beginnt am Dienstag (28. März) und läuft über vier Monate.
Die Inhalte erarbeiten sich die Teilnehmenden online selbst und im eigenen Tempo. Die Fortbildungsreihe beginnt und endet mit jeweils einer gemeinsamen Präsenzveranstaltung.
Bei einem Online-Workshop am Mittwoch (29. März) um 18 Uhr kann man mehr darüber erfahren, wie man Verschwörungsideologien erkennt und wie man sich selbst vor ihnen schützen kann. Am Donnerstag (30. März) werden im Interkulturellen Begegnungszentrum Kerner ab 18 Uhr zentrale Erkenntnisse aus dem Buch „Rechter Terror in Hessen“ von Sascha Schmidt und Yvonne Weyrauch vorgestellt.
Außerdem stellt „misch mit!“ die Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Marburg-Biedenkopf, die eigens erstellte Online-Ausstellung „Rechte Gewalt in Hessen seit 1918“ vor. Weitere Programmpunkte sind die Aktion „Sprayen gegen Rassismus“ vom Kreisjugendparlament und die Verteilung von Informationsflyern zur Gleichbehandlung von Geflüchteten der Initiative „200 nach Marburg“.
„Jeder und jede Einzelne von uns ist gefragt, wenn es darum geht, eine Gesellschaft zu schaffen, in der unterschiedliche Perspektiven wertgeschätzt und berücksichtigt werden“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Er lädt alle ein, sich an den verschiedenen Veranstaltungen zu beteiligen.
Weil der Kampf gegen Rassismus ein Dauerthema ist, sind auch über die Internationalen Wochen gegen Rassismus hinaus Veranstaltungen geplant. So wird es im April einen Vortrag mit Diskussion zum Thema antimuslimischer Rassismus von der Ortsgruppe der Seebrücke geben. Die Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) des Landkreises und der Universitätsstadt Marburg organisieren im Mai zusammen mit der Roten Linie eine viertägige Fortbildung zum Thema „Veränderungsimpulse setzen bei rechtsorientierten Jugendlichen“.
Das Impuls-Institut plant des Weiteren eine Fortbildung für konstruktive Konfliktbearbeitung und zur erfolgreichen Anwendung interkultureller Kommunikation im April. In diesem Jahr übernimmt die – bei der Bürgerbeteiligung der Universitätsstadt Marburg angesiedelte –
DEXT-Fachstelle in enger Zusammenarbeit mit dem Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung sowie dem Ausländerbeirat die Koordination und Werbung für die verschiedenen Veranstaltungen. Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ werden außerdem finanziell aus Mitteln des Projekts „Dialog und Vielfalt“ der Bürgerbeteiligung unterstützt.
Das gesamte Programm ist unter marburgmachtmit.de/iwgr zu finden. Weitere Informationen gibt es bei Milan Bachem von der Stabstelle 72 unter der Rufnummer 06421/201-1140 oder per Mail an milan.bachem@marburg-stadt.de.

* pm: Stadt Marburg

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