Die Energiesparmaßnahmen der Stadt zeigen Erfolge. Das ergab eine erste Auswertung der Zählerstände.
Ein Energiesparpaket für die Stadtverwaltung hatte die Stadt Marburg im August 2022 auf den Weg gebracht. Nun liegen erste Auswertungen vor: Die Sofortmaßnahmen zum Energiesparen haben demnach sehr gute Erfolge gezeigt.
Allein das Bauamt hat beispielsweise 32 Prozent Wärmeenergie gespart. Zu den Maßnahmen gehörte das Abstellen von warmem Wasser, Büros mit 19 Grad Raumtemperatur und unbeheizte Flure in der Verwaltung sowie eine Absenkung der Wassertemperatur in den Schwimmbecken. Zu den Maßnahmen gehörten unter anderem die Schließung der Sauna im städtischen Sport- und Freizeitbad AquaMar sowie die Absenkung der Wassertemperatur in den Schwimmerbecken der beiden städtischen Bädern um 2 Grad auf 26 Grad.
Abgestellt wurden die Warmwasseraufbereitung in Verwaltungsgebäuden, Sporthallen und Bürgerhäusern sowie repräsentative Beleuchtung. Auch die Straßenbeleuchtung wurde teilweise reduziert in Abwägung von Sicherheitsgefühl und Energieeffizienz.
„Zu erheblichen Energieeinsparungen haben vor allem die städtischen Beschäftigten mit ihrem umsichtigen Verhalten beigetragen“, betonte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“ Denn „Sie alle haben einen wichtigen Anteil geleistet und in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld erheblich Energie gespart, sei es mit Arbeiten bei einer Raumtemperatur von 19 Grad oder dem konsequent sparsamen Umgang mit verschiedenen Elektrogeräten.“
So wurden etwa die Einzeldrucker am Arbeitsplatz zugunsten von Etagendrucker ausgeschaltet. Auch wurden Flure nicht mehr beheizt und Besprechungsräume weniger genutzt und dadurch seltener beheizt.
„Für sich genommen haben manche der Maßnahmen nur ganz kleine Einsparpotentiale. Aber im Gesamtpaket entfalten sie ihre Wirkung“, erklärte Spies. „Viele kleine Stellschrauben haben dazu beigetragen, dass wir viel Energie eingespart haben.“
Eine Gesamtauswertung der Energieeinsparungen für alle städtischen Liegenschaften liegt noch nicht vor, da die Stadt eine Vielzahl an Gebäuden hat. Damit gibt es auch noch keine Gesamtbilanz.
Exemplarisch ausgewertet hat die Stadt Marburg schon mehrere Gebäude – dabei auch ganz unterschiedliche Liegenschaften. Das Ergebnis zeigt, dass die Sparmaßnahmen den gewünschten Erfolg gezeigt haben. Im Bauamt in der Barfüßerstraße etwa wurden rund 32 Prozent Wärmeenergie eingespart, in der Stadtbücherei rund 20 Prozent und im Gebäude Universitätsstraße 4 rund 30 Prozent.
Alle Verbrauchszahlen sind witterungsbereinigt. Das gilt auch für die Auswertung im AquaMar, das als Gebäudekomplex den mit Abstand größten Energieverbrauch aller städtischen Liegenschaften hat. Zusammen mit dem Hallenbad Wehrda verbrauchen die Bäder rund zehn Prozent des gesamten Energiebedarfs der Stadtverwaltung.
25 Prozent Anteil sind es beim Strom. Im vierten Quartal 2022 hat das AquaMar nun rund 13 Prozent dieses großen Energieverbrauchs eingespart.
Die Maßnahmen zur Energieeinsparung laufen derzeit weiter. Die Bundesregierung hat die Vorgaben zum Energiesparen bis Samstag (15. April) verlängert. Die Stadt Marburg überprüft aber alle einzelnen Maßnahmen fortlaufend.
Außerdem hat die Stadt erhebliche Mittel im Haushalt eingeplant, um durch PV-Anlagen auf den städtischen Dächern bis in fünf Jahren den Strom für den Eigenbedarf der Stadtverwaltung vollständig selbst zu erzeugen. Ebenso wird die energetische Sanierung der eigenen Gebäude vorangetrieben.
Darüber hinaus fördert die Stadt mit erheblichen Mitteln die energetische Sanierung von privaten Gebäuden – denn die Wärmeenergie ist einer der größten Faktoren im Energieverbrauch. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.marburg.de/klimaschutz.
* pm: Stadt Marburg