Prof. Dr. Klaus Dörre spricht am Donnerstag (26. Januar) über Chancen und Risiken einer sozial-ökologischen Transformation. Sein Vortrag bietet ein Konzept gegen den Klimawandel.
Der Klimawandel nimmt weiter Fahrt auf. Der Weltklimarat (IPCC) fordert eine globale Nachhaltigkeitsrevolution. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnt: „Die Welt steht am Abgrund“ mit gleich drei Krisen.
Gleichzeitig drohen die Klimakrise, der Biodiversitätsverlust und die globale Verschmutzung und Vermüllung der Ökosysteme. Zu den Chancen und Risiken einer sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaften, um sich mit aller Macht diesen Krisen entgegen zu stellen, nimmt der Jenaer Soziologe Prof. Dr. Klaus Dörre in der Ringvorlesung zu „Extraktivismus“ Stellung.
Der Titel seines Vortrags lautet „Klimawandel und Perspektiven sozial-ökologischer Transformation“. Er findet am Donnerstag (26. Januar) um 18 Uhr im Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS) an der Deutschhausstraße in Präsenz statt und wird online über Zoom gestreamt. Eine Anmeldung ist über www.extractivism.de/ringvorlesung möglich.
Die These des Forschers der Friedrich-Schiller-Universität Jena lautet: „Soziale und ökologische Nachhaltigkeit bedingen sich wechselseitig. Das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Beide Ziele sind konfliktträchtig. Die gesellschaftlichen Akteur*innen können eine sozial-ökologische Transformation nur dann erfolgreich umsetzen, wenn sie die Spannungen zwischen sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitszielen ausbalancieren.“
Dörre hat an der Philipps-Universität studiert. In Marburg ist er auch promoviert worden.
Veranstalter der Ringvorlesung „Extractivism – Klimawandel und Rohstoffe: Risiko oder Chance?“ sind das Marburger Centrum für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS) der Phillips-Universität sowie das Lateinamerikazentrum (Centro de Estudios Latinoamericanos, CELA) der Universität Kassel. Die Vorlesungen finden im Wintersemester 2022/23 alternierend an beiden Universitäten statt und sind wichtiges Diskursmedium des vom BMBF geförderten interdisziplinären Projekts „Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Maghreb“ beider Universitäten.
Als „Extraktivismus“ oder englisch „Extractivism“ bezeichnen Forschende ein Entwicklungsmodell, das auf dem Abbau und Export nicht erneuerbarer Ressourcen beruht und Gesellschaften von Rohstoffeinnahmen abhängig macht. Diese Gesellschaften brauchen Rohstoffe, sie sind das Schmiermittel der Wirtschaft.
Dafür werden Naturräume zerstört, die Klimaerwärmung befeuert. Rohstoffen und deren Extraktion kommt deshalb eine zentrale Rolle in der Klimadiskussion zu. In den einzelnen Beiträgen der Ringvorlesung beleuchten die Forschenden das Verhältnis von Klimawandel und Rohstoffen aus empirischer, regionaler und theoretischer Perspektive.
Ein Fokus liegt dabei auf Lateinamerika und dem Maghreb als den primären Forschungsregionen des Marburger CNMS und des Kasseler CELA. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Interessierte online unter www.extractivism.de/ringvorlesung.
* pm: Philipps-Universität Marburg