Nachfragen nützt: Polizei warnt vor Betrug mit Messengerdiensten

Bereits mehrfach hat die Polizei vor einer Betrugsmasche gewarnt, bei der die Täter Messengerdienste nutzen. Damit wollen sie an Geld oder Daten möglicher Opfer kommen.
Das sieht meist so aus, dass eine unerwartete Nachricht in dem Dienst auftaucht, worin der angebliche Sohn oder die vorgebliche Tochter ihre neue Handynummer mitteilt. Die Story zur Begründung der Notwendigkeit des neuen Handys ist dabei sehr verschieden. Sehr schnell aber endet der erste Smalltalk dann mit der Bitte um Geld, dem Bezahlen einer Rechnung oder der Überweisung auf ein Konto.
Als Begründung wird die Behauptung angeführt, dass „ich mit dem neuen Handy noch nicht fürs online-Banking freigeschaltet bin“. Manchmal folgt auch die Bitte um Zusendung sensibler Daten wie zum Beispiel Kontodaten, weil sie angeblich durch den Handywechsel verlorengegangen seien.
Derzeit ermittelt das Betrugskommissariat der Kriminalpolizei Marburg in zwei aktuellen Fällen. In einem blieben die Betrüger erfolglos, weil das Opfer vor irgendwelchen Hilfeleistungen erst einmal persönlich Kontakt zu seinem Sohn aufnahm.
Leider erfolgte im zweiten Fall diese persönliche Kontaktaufnahme erst nach der ezahlten ersten und bei Forderung einer zweiten Zahlung. Dadurch erbeuteten die Betrüger einen vierstelligen Betrag. In diesem Fall hatte die angebliche Tochter ihre neue Nummer geschickt.
„Wer nicht Opfer von Betrügern werden will, sollte bei plötzlichen und unerwarteten Anrufen, E-Mails oder Nachrichten, in denen es letztlich um die Weitergabe von Daten oder ums Geld geht, zunächst mal die Ruhe bewahren und keinesfalls sofort reagieren“, riet Polizeisprecher Martin Ahlich. Auf keinen Fall sollte man nach einem Anruf, einer Mail oder SMS Daten bekanntgeben oder Geld überweisen. Eine Hilfeleistung ist immer noch möglich, nachdem man vorher selbst Kontakt aufgenommen und sich damit rückversichert hat.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist zudem, dass man diese „neue“ Nummer nicht sofort abspeichert und die alte damit löscht, denn das birgt die Gefahr, dass ja der Rückruf unter der alten Nummer dann nicht mehr möglich ist.

* pm: Polizei Marburg

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