In anderem Grund: 50 Jahre Ökumenisches Zentrum Richtsberg

Ein Haus mit offenen Türen möchte das Ökumenische Zentrum am Richtsberg sein. Sein 50-jähriges Bestehen feiert es am Samstag (15. Oktober) mit einem Festgottesdienst.
am Richtsberg laden die evangelische Thomas- und die katholische Liebfrauengemeinde zu einem Festgottesdienst am Samstag (15. Oktober) um 18 Uhr ein. Das Gemeindezentrum Richtsberg feiert sein 50-jähriges Richtfest.
„Dieses Haus ist für alle da!“, titelte die Oberhessische Presse (OP) am 15. Oktober 1973 zur Einweihung des neuen ökumenischen Zentrums am Richtsberg. Damals das erste in ganz Deutschland. 2023 wird das 50-jährige Bestehen des Zentrums mit einem großen Fest begangen.
Am Wochenende Mitte Oktober 2022 feiern die Gemeinden der evangelischen Thomas- und der katholischen Liebfrauengemeinde schon einmal das Richtfest. Am Grundverständnis der Einrichtung hat sich bis heute nichts geändert.
„Wir sind ein Haus mit offenen Türen“, sagte Pfarrer Oliver Henke von der Thomaskirche am Richtsberg. „Das war vor 50 Jahren bereits eine wichtige Aussage; und heute ist sie es angesichts der Weltlage umso mehr.“
Am Tag des Richtfests war eine Urkunde in eine Wand eingelassen worden, auf der ein Bibelzitat steht: „Und Jesus betete zu seinem Vater für seine Jünger: ,.dass sie alle eins seien, .damit die Welt glaube, .dass Du mich gesandt hast.“ Dieser Text stammt aus dem Johannes-Evangelium Kapitel 17, Vers 21.
Dieses Eins-Sein als christlicher Auftrag ist in Marburgs einwohnerstärkstem Stadtteil am Richtsberg von besonderer Bedeutung: Menschen aus vielen verschiedenen Ländern, Kulturen und Religionen leben dort zusammen.
Die beiden Pfarrer Heinz Gerlach und Erich Rommerskirch hatten den Bau des ökumenischen Zentrums initiiert, „wweil theologische Differenzen und Unterschiede der Frömmigkeitsformen kein Anlass sein sollten, nebeneinander statt miteinander zu bauen“, wie Gerlach es damals in seinem Festvortrag formulierte. Ökumenische Bauten könnten ein Zeichen dafür sein, dass Brücken geschlagen werden. Dieses Zeichen ist laut Henke und Näder von der Liebfrauengemeinde auch heute noch ein ganz wichtiges.
Der Architekt Georg Solms wurde indes als einer von drei Architekten des „Theodor London-Collective“ im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ 2019 von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit dem Historischen Stadtsiegel geehrt. Um das Richtfest zu feiern, lädt das ökumenische Zentrum mit seinen beiden Gemeinden am Samstag (15. Oktober) um 18 Uhr zu einem ökumenischen Festgottesdienst ein.
Dem Prinzip des Hauses folgend, das für alle offen ist, wird es ein Gebet in mehreren Sprachen geben. Unter anderem gibt es sie auf Polnisch, Russisch, Serbokroatisch und Farsi. Im Anschluss an den Gottesdienst wird ein zünftiges Fest vor der Kirche stattfinden.
Die offiziellen Feierlichkeiten zum Jubiläum sind dann für das folgende Jahr geplant. Das Ökumenische Zentrum befindet sich in der Chemnitzer Straße 2.

* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg

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