Vorschläge aus Marburg: Fünfter Aktionstag gegen Krebs

Der fünfte Aktionstag „Aktiv gegen Krebs“ hat am Samstag (10. September) stattgefunden. IM Mittelpunkt stand die Frage: „Wie kann ein gutes Arzt-Patient-Gespräch gelingen?“
Krebs ist eine Krankheit, die sehr viele Menschen betrifft und viele Fragen aufwirft. Daher hat der Arbeitskreis Onkologie der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf nun schon zum fünften Mal einen gemeinsamen Aktionstag „Aktiv gegen Krebs“ veranstaltet. In diesem Jahr ging es vor allem darum, wie ein gutes Gespräch zwischen Ärzt*innen und Patient*innen gelingen kann.
Die Veranstaltung fand im Historischen Saal des Rathauses statt. „Heute möchten wir gemeinsam versuchen, die Fragen zu klären, die eine Erkrankung mit Krebs bei Betroffenen sowie ihren Angehörigen aufwirft“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier, die den Aktionstag im Rathaus in Vertretung für Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies eröffnete. „Es soll darum gehen, wie sie gemeinsam Kraft schöpfen und sich gegenseitig geben können. Dabei spielen die Gespräche und das Verhältnis zwischen Ärzt*innen und Patient*innen eine wichtige Rolle.“
Die Stadträtin bedankte sich insbesondere bei dem Arbeitskreis Onkologie der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der den Aktionsta“ „Aktiv gegen Krebs“ bereits zum fünften Mal organisiert hatte. In diesem Jahr bildete die Frage „Wie kann ein gutes Arzt-Patient-Gespräch gelingen?“ das Schwerpunktthema.
„Krebs ist eine Erkrankung, von der alle betroffen sein können“, erklärte Kreisbeigeordnete Karin Szeder in Vertretung für Landrat Jens Womelsdorf. „Und wie soll man dann damit umgehen? Kämpferisch, traurig, niedergeschlagen oder hoffnungsvoll? Das ist sicherlich sehr individuell. Doch immer braucht es ein sensibles Gegenüber. Das ist sehr wichtig und deswegen widmen wir uns heute diesem Thema.“
Nach einleitenden Worten von Petra Gebhardt-Charis vom Arbeitskreis Onkologie, gab es als Einstieg ins Thema für die Teilnehmenden ein simuliertes Gespräch zwischen einem Arzt und einer Patientin, die von einer Angehörigen begleitet wurde. In dem Gespräch ging es um Fragen, die Betroffene häufig nach einer Diagnose mit der Erkrankung Krebs beschäftigt.
Was genau bedeutet das für mich? Wie geht es jetzt weiter? Wie regele ich das mit der Arbeit, wenn ich mich zu schwach fühle? Was für Behandlungen gibt es und wie lange wird das dauern?
Im Anschluss erfolgte ein Feedback-Gespräch, wie die Unterhaltung in den Augen der Beteiligten verlief. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass es häufig hilfreich sei, wenn Betroffene von Angehörigen zu den Gesprächen begleitet werden und sich diese Notizen machen.
Denn die Betroffenen seien oft erst einmal von der Diagnose geschockt und gingen vor allem mit einer Information aus dem Gespräch heraus: „Ich habe Krebs“. Daher sei es eine große Unterstützung jemanden dabei zu haben, der oder die sich auf die weiteren Informationen konzentriert und sich gegebenenfalls Notizen macht, um einige Informationen mit den Betroffenen, sobald sie den Schock etwas verdaut haben, noch einmal zu besprechen.
Nach einem Impulsvortrag zum Schwerpunkt „Wie kann ein gutes Arzt-Patient-Gespräch gelingen?“ überlegten die Teilnehmenden in zwei Parallel-Workshops Kriterien für eine gute Gesprächsführung. Was kann ich als Betroffener, als Patient/in oder Angehörige/r tun, um mich auf diese Gespräche vorzubereiten und den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen?
Sowohl das simulierte Gespräch als auch der Impulsvortrag wurden Live gestreamt und konnten somit von Interessierten auch von Zuhause oder unterwegs aus verfolgt werden. Zudem bot der „Markt der Möglichkeiten“ Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, sich an Ständen der Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen parallel zu den Vorträgen zu informieren.

* pm: Stadt Marburg

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